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Mit ihnen fing alles an - die Evolution von Einzellern

Die Entwicklungsgeschichte der Einzeller wird diskutiert.

Die Referentin Frau Professorin Dr. Gela Preisfeld ist Direktorin des Lehrstuhls für Didaktik der Biologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

 

Als sich die ersten Naturwissenschaftler damit beschäftigten, die Vielfalt der Lebewesen systematisch zu erfassen, zu beschreiben und zu ordnen, ging man davon aus, dass alle Organismen entweder Tiere oder Pflanzen sein müssten.

Heute kennen wir zahlreiche Entwicklungslinien des Lebens, die weder zu den Tieren, noch zu den Pflanzen gehören. Eine dieser Linien sind die Bakterien, die sich als Prokaryoten von den Organismen mit einem echten Zellkern, den Eukaryoten, abgrenzen lassen.

Aber welches sind dann die anderen Linien, wenn sie nicht Bakterien, Tiere oder Pflanzen sind?

Es gibt zahlreiche, zum Teil kaum erforschte Gruppen einzelliger Organismen, von denen viele – wie die Pflanzen – in der Lage sind, Photosynthese zu betreiben. Welche „Erfindung“ ist es überhaupt, dass Pflanzen und bestimmte Einzeller in der Lage sind, Photosynthese zu betreiben? Um dieses tun zu können, benötigen sie Plastiden, oft auch Chloroplasten genannt. Diese Erfindung der Photosynthese ist im Laufe der Evolution nur einmal erfolgreich bis in die jetzige Zeit entwickelt worden und hat ihren Ursprung in den Bakterien. Von den Bakterien gelangten die Plastiden über einen Prozess der Endosymbiose wahrscheinlich in einem singulären Ereignis in die Eukaryoten und wurden dann weiter verteilt. Ein bedeutsames Ergebnis sind die Pflanzen, deren Ursprung auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen ist.

Endosymbiosen sind Schlüsselereignisse, so genannte Quantensprünge der Evolution. Beispielhaft werden zwei Gruppen der Einzeller vorgestellt, deren evolutionäre Entwicklung maßgeblich von Endosymbiosen beeinflusst wurde. Schließlich eröffnet die Entdeckung von zurückliegenden Endosymbioseereignissen sogar die Entwicklung neuer Medikamente gegen einzellige Krankheitserreger.

 Der Vortrag findet statt am Montag, 16.2.2009, um 19.30 Uhr im Hörsaal 3 der Bergischen Universität (Haupteingang, Linie 615 und 645). Der Eintritt ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.