Die Zapfensammlung
1. Einführung
1984 fand in der Botanischen Sektion des NVW ein Koniferen-Bestimmungskurs statt. Dieser Kurs war Ausgangspunkt der Sammeltätigkeit für die vorleigende Sammlung. Durch Eigenaufsammlungen, Schenkungen und Tausch konnte die Sammlung auf mehr als 370 Exponate vergrößert werden.
1993 fand die erste Ausstellung im Fuhlrott-Museum statt. Diese Präsentation war als Wanderausstellung konzipiert und konnte anschließend in Würzburg, Brüssel und Leverkusen gezeigt werden. 2001 wurde die Sammlung aus dem Fuhlrott-Museum in den Elisenturm im Botanischen Garten der Stadt Wuppertal verbracht, 2008 erfolgte der vorläufig letzte Umzug in den Aufenthaltsraum der Eller’schen Villa im Botanischen Garten.
Ziel der Sammlung ist nicht so sehr die Vollständigkeit als vielmehr eine umfassende Information über die Vielfalt der Gymnospermenfrüchte in der Einheit des zugrundeliegenden Bauplans. Dabei wird den zapfentragenden Familien ebenso Rechnung getragen wie den Gruppierungen, die durch eine andersgestaltete Fruchtbildung ausgezeichnet sind, wie etwa den Kopfeibengewächsen (Cephalotaxaceae) oder den Steineibengewächsen (Podocarpaceae). Schließlich ist ein auffälliger Teil der Ausstellung den Blütenständen der Palmfarne (Cycadaceae) gewidmet. Ergänzt werden die speziellen Demonstrationen der einzelnen Gymnospermenfamilien durch paläobotanische und morphologische Informationen.
2. Entwicklungsgeschichtliche Anmerkungen
Die fossilen Zapfen und Pflanzenteile in der Vitrine sind Belege für die Entwicklung der Gymnospermen, die im Devon begann. Die sogenannten Progymnospermae gehen aus Urfarnpflanzen hervor. Im Oberdevon hat sich eine Verzweigung ausgebildet, es treten nebeneinander Entwicklungslinien der Coniferophytina (mit den Reihen der Cordaitidae und der Ginkgoopsida) und der Cycadophytina auf. Sie bleiben allerdings - zumindest im Karbon - gegenüber den dominierenden Pteridophyten untergeordnet. Das ändert sich etwa an der Wende vom Rotliegenden zum Zechstein, als durch Klimaänderungen die Vorherrschaft der Pteridophyten gebrochen wird. Dafür werden jüngere Gymnospermen-Gruppen wie Ginkgoopsida, Cycadopsida und die ausgestorbenen Bennettitopsida so stark vorherrschend, daß man geradezu von einem Gymnospermen-Zeitalter spricht. Im Kreidezeitalter beginnt die Vorherrschaft der Angiospermen, viele Gymnospermen sterben aus oder sind nur noch als Reliktgruppen präsent.
Das älteste fossile Dokument in der Vitrine ist ein Zapfen einer fossilen Nadelbaumart Ullmannia frumentaria, in Kupferglanz umgewandelt (sog. "Frankenberger Kornähren") aus Frankenberg (Nordhessen), er stammt aus dem Ober-Perm, Zechstein und ist etwa 265 Millionen Jahre alt. Die auffälligsten Fossilien sind verkieselte Araukarien-Zapfen (Araucaria mirabilis) aus Cerro Cuadrado (Patagonien), sie entstammen dem Ober -Jura und sind etwa 145 Millionen Jahre alt.. Subfossile Zapfen entstammen dem Tertiär (z.B. Sequoia langsdorfii aus Zülpich), in den Braunkohle-Tagebauanlagen der Rheinischen Bucht sind ganze Schichten von Gymnospermenresten gefunden worden. Schließlich wird noch ein Kiefernzapfen aus dem Goldenstedter Moor gezeigt, der also jüngste Vergangenheit demonstriert.
3. Morphologie der Nacktsamer-Früchte (Tafel 1)
Nacktsamer (= Gymnospermen) sind dadurch von den Bedecktsamern (= Angiospermen) unterschieden, daß die Samenanlagen frei auf den Fruchtblättern (= Fruchtschuppen) liegen. Der Wind bringt den Blütenstaub unmittelbar auf die Samenanlage, da eine Narbe fehlt.
Die verschiedenen Familien der Nacktsamer sind durch unterschiedliche Fruchtformen charakterisiert. Bei den Nadelbäumen oder Koniferen (= Zapfentragende), also den Familien der Pinaceae und Taxodiaceae, ist der Zapfen die typische Fruchtform. Zapfen entstehen aus den verholzten und vergrößerten weiblichen Blütenständen. Hierbei sind zahlreiche holzige oder lederartige Fruchtschuppen spiralig um eine Achse, die Spindel, gestellt. Die gleichfalls an den Zapfen vorkommenden häutigen Schuppen, die zwischen den Fruchtschuppen sitzen, heißen Deckschuppen. Sie sind entweder klein und unter den Samenschuppen verborgen (Kiefer, Hemlocktanne) oder überragen die Samenschuppen, wobei die Spitze oft dornartig ausgezogen ist (Tanne, Douglasie). Die Zapfen spreizen bei der Reife entweder die Schuppen auseinander und lassen die Samen ausfliegen (Kiefer, Fichte, Lärche) oder sie zerfallen ganz und es bleiben nur noch die Spindeln an den Zweigen stehen (Tanne, Zeder, Goldlärche). Ein zusätzliches Erkennungsmerkmal für die artenreichste Gattung innerhalb der Kieferngewächse, die eigentlichen Kiefern (Pinus), sind die Schuppenschilder oder Apophysen am äußersten Ende der Samenschuppen, meist noch mit einer mittelständigen, oft verdornenden Warze, dem Nabel.
Beim Wacholder (Juniperus) spricht man von Beerenzapfen. Es handelt sich dabei um dreizählige Schuppenquirle, von denen der oberste sich nach der Bestäubung zusammenschließt und fleischig wird, wodurch eine kugelige Scheinbeere entsteht. Auch die Zapfen der übrigen Cupressaceae sind in ihrem Wachstum reduziert, aber im Prinzip auf den gleichen Bauplan zurückzuführen wie die Zapfen der Pinaceen.
Früchte gibt es bei den Taxaceae, Podocarpaceae, Cephalotaxaceae, Ephedraceae und Ginkgoaceae. Hier ist bei den meisten Arten der Samen von einem fleischigen Samenmantel (Arillus) umgeben.
Die Samen der Koniferen sind Nüsse, die oft geflügelt sind. Sie sind zum Teil eßbar (Pinie, Pino enano). Viele werden von Tieren gefressen, die charakteristische Fraßspuren hinterlassen (Eichhörnchen, Maus, Specht, Kreuzschnabel, vgl. Sondervitrine!).
Entwicklungsgeschichtlich gesehen handelt es sich bei einem Zapfen um einen umgewandelten gestauchten Langtrieb, die Samenschuppen entsprechen demnach Kurztrieben oder Blättern. Die Deckschuppen sind als Tragblätter oder Brakteen anzusehen. Bisweilen treten Atavismen auf, das heißt Rückschritte zur ursprünglichen Form der Langtriebe, wobei diese Langtriebe über die eigentlichen Zapfen hinauswachsen.. Auf Tafel 1 sind solche durchgewachsenen Zapfen zu sehen, es handelt sich um Zapfen der Europäischen Lärche (Larix decidua), der Spießtanne (Cunninghamia lanceolata) und um Arnolds Tanne (Abies x arnoldiana), bei der die Brakteen deutliche Blattform aufweisen.
4. "Unzapfen" von Bedecktsamern (Tafel 2)
Im Reich der Bedecktsamer oder Angiospermen treten bei der Fruchtbildung Formen auf, die zapfenähnlich sind und auch im volkstümlichen Sprachgebrauch als "Zapfen" bezeichnet werden, zum Beispiel Magnolien-, Erlen- oder Hopfenzapfen. Auch die Früchte der Casuarinaceae und der Proteaceae ähneln den eigentlichen Zapfen. Sie sind aber alle nicht aus dem oben beschriebenen und auf Tafel 1 gezeigten Bauplan der Nacktsamer-Zapfen abzuleiten und gehören deshalb eigentlich nur an den Rand dieser Präsentation; sie ergänzen allerdings das Spektrum der Formenvielfalt, das die Natur uns gerade im Bereich der Früchte und Samen bietet.
5. Übersicht über die rezenten Nacktsamer-Familien und -Gattungen
Die folgende Übersicht enthält alle lebenden Gymnospermen-Familien mit den dazugehörigen Gattungen ( in Klammern die Zahl der jeweiligen Arten).
Klasse: Cycadopsida
Reihe: Palmfarnartige (Cycadales)
Familie: Palmfarngewächse (Cycadaceae)
Bowenia (3), Cycas (48), Stangeria (1), Chigua (2), Lepidozamia (2), Macrozamia (30), Encephalartos (55), Dioon (10), Microcycas (1), Ceratozamia (11), Zamia (55)
Reihe: Ginkgoartige (Ginkgoales)
Familie Ginkgogewächse (Ginkgoaceae)
Fächerbaum (Ginkgo, 1)
Klasse: Coniferopsida
Reihe: Nadelgehölze (Coniferae)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Tannen (Abietoideae)
Tanne (Abies, 52), Stechtanne (Keteleeria, 7), Cathaya (1), Douglasfichte (Pseudotsuga, 5), Hemlocktanne (Tsuga, 18), Fichte (Picea, 44)
Unterfamilie: Lärchen (Laricioideae)
Goldlärche (Pseudolarix, 1), Lärche (Larix, 15), Zeder (Cedrus, 4)
Unterfamilie: Kiefern (Pinoideae)
Kiefer (Pinus, 101)
Familie: Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae)
Küstensequoia (Sequoia, 1), Immergrüner Mammutbaum (Sequoiadendron, 1), Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia, 1), Sumpfzypresse (Taxodium, 3), Wasserfichte (Glyptostrobus, 1), Sicheltanne (Cryptomeria, 1), Spießtanne (Cunninghamia, 3), Schirmtanne (Sciadopitys, 1), Schuppenfichte (Athrotaxis, 3), Taiwanie (Taiwania, 1)
Familie: Zypressengewächse (Cupressaceae)
Unterfamilie: Schmuckzypressen (Callitroideae)
Schuppenzypresse (Actinostrobus, 3), Schmuckzypresse (Callitris, 14), Fitzroya (1), Neocallitropsis (1), Widdringtonia (3), Diselma (1), Papuacedrus (3), Austrocedrus (1),Pilgerodendron (1), Schuppenzeder (Libocedrus, 5), Weihrauchzeder (Calocedrus, 3), Gliederzypresse (Tetraclinis, 1)
Unterfamilie: Zypressen (Cupressoideae)
Zypresse (Cupressus, 15), Scheinzypresse (Chamaecyparis, 7), Fokienia (1), Hiba (Thujopsis, 1), Lebensbaum (Thuja, 6), Microbiota (1), Wacholder (Juniperus, 58)
Familie: Steineibengewächse (Podocarpaceae)
Unterfamilie: Pherosphaeroideae
Microstrobos (2)
Unterfamilie: Blatteiben (Phyllocladoideae)
Phyllocladus (5)
Unterfamilie: Steineiben (Podocarpoideae)
Patagonische Eibe (Saxegothea, 1), Kleinfrüchtige Eibe (Microcachrys, 1), Harzeibe (Dacrydium, 14), Steineibe (Podocarpus, 102), Acmopyle (1)
Familie: Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae)
Kopfeibe (Cephalotaxus, 8)
Familie: Araukariengewächse (Araucariaceae)
Araukarie (Araucaria, 15), Dammaratanne (Agathis, 14)
Reihe: Eibenartige (Taxales)
Familie: Eibengewächse (Taxaceae)
Kätzcheneibe (Amentotaxus, 4), Stinkeibe (Torreya, 6), Ähreneibe (Austrotaxus, 1), Eibe (Taxus, 8), Pseudotaxus (1)
Reihe: Gnetales
Familie: Welwitschiaceae
Welwitschia (1)
Familie: Meerträubelgewächse (Ephedraceae)
Meerträubel (Ephedra, 40)
Familie: Gnetaceae
Gnetum (30)
6. Übersicht über die in der Ausstellung vertretenen Gattungen und Arten
6.1. Kieferngewächse(Pinaceae), Tafeln 3-18
6.1.1. Tannen (Abies), Tafeln 3 und 4
Bei den Tannen handelt es sich um immergrüne Bäume. Die Nadeln lassen sich leicht lösen und hinterlassen nach dem Ablösen oder Abfallen ein kreisrunde Narbe (Unterschied zur Gattung Picea, Fichte!).Die Deck-schuppen vergrößern sich nach der Blüte und regen über die Samenschuppen hinaus. Der Zapfen steht aufrecht und zerfällt bei der Fruchtreife, es bleibt nur die Spindel stehen. Die Samen sind geflügelt. Etwa 40 Arten kom-men in den außertropischen Zonen der nördlichen Hemisphäre vor.
A. alba MILL., Weiß-T. Der Inbegriff der "deutschen" Tanne, in Deutschland z.B. im Schwarzwald, sonst in den Gebirgswäldern von Süd- und Mitteleuropa.
A. amabilis (LOUDON), FORBES, Purpur-T. Die Bäume können eine Höhe bis zu 80 m erreichen. S - Alaska bis W-Oregon. Der hier vorgestellte Zapfen zeichnet sich durch ungewöhnliche Größe aus. Es wird vermutet, daß der Baum, von dem dieses Exemplar stammt, auf eine andere Unterlage gepfropft wurde und dadurch ein "Pseudohybrid" entstanden ist.
A. balsamea (L.) MILL., Balsam-T. Die am meisten verbreitete nordamerikanische Tannenart, der Name stammt von den angenehm duftenden Harzen. Nordamerika: Kanada bis Virginia.
A. bornmuelleriana MATTF., Türkische T. Schwarzmeerküste und Asiatische Türkei.
A. cephalonica LOUDON,Griechische T. Gebirge in ganz Griechenland.
A. cilicica CARR., Zilizische T. Kleinasien, 1300 bis 2000 m.
A. concolor (ANTOINE & KOTSCHY) CARR., Colorado-T. SW-USA bis N-Mexiko. Wegen seiner Härte, Trockenheitresistenz und Raschwüchsigkeit einer der beliebtesten Zierbäume. 2 Varietäten sind vertreten:
var. concolor mit waagerecht bis wenig aufrecht gekrümmten silbergrauen Nadeln und vor der Reife purpurnen, später braunen Zapfen.
var. lowiana (GORD.) LEMM, Sierra-T.mit aufrechten, V-förmig gescheitelten mattgrünen Nadeln und vor der Reife grünen Zapfen.
A. delavayi FRANCH. Dieser bis 40 m hohe Baum stammt aus Yunnan und W-China.
Die Art wird in mehrere Unterarten gegliedert, in der Ausstellung sind vertreten:
var. delavayi FRANCH, Yunnan-T. Selten in Kultur. W-China.
var. forrestii C.C.ROGERS) A.B.JACKSON, Forrest-T. West-China.
A. equi - trojani ASCHERS. & SINT. Nur im Ida-Gebirge (Kaz-Dagh) im westlichen Kleinasien (der lateinische Artname weist auf die Nähe zu Troja hin!).
A. homolepis SIEB. & ZUCC., Nikko-T.Japan.
A. kawakamii (HAYATA) ITO, Formosa-T. Heimat: Taiwan.
A. koreana E. WILSON, Korea-T. Heimisch in Korea, in Mitteleuropa häufig kultiviert, fruchtet schon als junge Pflanze sehr reich mit auffällig blauen Zapfen.
A. lasiocarpa (HOOK.) NUTT., Felsengebirgs-T. Nordamerika: Alaska bis Oregon, Utah und Neumexiko, nur im hohen Gebirge nahe der Waldgrenze.
A. mariesii MAST., Maries-T. Gebirge Zentral-Japans und Taiwans.
A. marocana TRABUT, Marokko-T. Erst 1906 im marokkanischen Gebirge entdeckt.
A. nordmanniana (STEVEN) SPACH, Nordmanns-T. Im Kaukasus ausgedehnte Wälder bildend, bei uns beliebter Zier- und Weihnachtsbaum
A. nebrodensis (LOJAC.) MATTEI, Sizilien-T. Die seltenste europäische Tannenart, ursprünglich nur noch in einem fast ausgerotteten Areal auf Nordsizilien..
A. pardei GAUSSEN, Pardé-T. Die Heimat dieser mit der Numidischen Tanne verwandten Art ist nicht bekannt, vielleicht Kalabrien oder Nordafrika, in Kultur im französischen Arboretum " Les Barres " iin Nogent-sur-Vernisson, von wo sie zunächst beschrieben wurde.
A. pinsapo BOISS., Spanische T. Unverwechselbar durch ihre starren, radial gestellten Nadeln. Wild in Südspanien, in mitteleuropäischen Parks und Privatanlagen erreichen die Bäume bis zu 20 m Höhe, fruchten aber nur sehr unregelmäßig.
A. procera REHDER, Edel-T. Dieser in Gärten und Parks häufig kultivierte Baum hat die auffälligsten und größten Zapfen, sie können bis 25 cm lang werden und 8 cm im Durchmesser erreichen! Heimisch ist die Edel-Tanne im Kaskaden-Gebirge an der Westküste der USA.
A. recurvata MAST., Min-T. Das auffälligste Merkmal dieser Art sind die stark zurückgekrümmten Nadeln (Name!) und die auffällig kleinen Zapfen. Herkunft: China, W-Setschuan.
A. sachalinensis (F. SCHMIDT) MASTERS, Sachalin-T. N-Japan, Sachalin, Kurilen.
A. spectabilis (D.DON) G.DON, Himalaja-T. Bis 50 m hoher Baum. Sikkim, Bhutan, bei 2500 bis 4000 m.
A. veitchii LINDL. , Veitch-T. Zentral-Japan, im Gebirge.
A. vejari MARTINEZ, Vejar-T. Mexiko. Selbst in ihrer Heimat seltene Tanne, nur auf einem Areal von 500 ha!
A. alba x numidica. Spontan zwischen den Eltern in der GRUGA, Essen.
A. x arnoldiana NITZ. (A. koreana x A. veitchii). Künstlich erzeugte Hybride, die unabhängig voneinander in mehreren Arboreten erzogen wurde. Entwicklungsge-schichtlich interessant, weil die Deckschuppen bei einigen Zapfen als Laubblätter ausgebildet sind, also einen Atavismus darstellen.
A. x insignis CARR. ex BAILEY (A. nordmanniana x A. pinsapo). In Frankreich und Märkisch-Wilmersdorf erzogene Hybride.
A. x vilmorinii MASTERS (A. cephalonica x A. pinsapo). Im Pinetum Blijdenstein in Hilversum entstandene Hybride.
6.1.2 Lärchen (Larix), Tafel 5
Lärchen sind mehr oder weniger hohe Bäume, deren Nadeln im Herbst abfallen. Die Zapfen sind klein, eiförmig oder kugelig, reifen bereits im ersten Jahr, bleiben aber noch 2-3 Jahre am Baum. Die Deckschuppen sind normalerweise kleiner als die Samenschuppen, ausgenommen L. griffithiana und L. occidentalis. 10-12 Arten in den kälteren Regionen der nördlichen Halbkugel.
L. decidua MILL., Europäische L. Heimisch in den europäischen Gebirgen wie Alpen und Karpaten, vielfach als Waldbaum angepflanzt. Die vorliegenden Belege stammen von den ältesten Bäumen Europas, den sogenannten "Urlärchen" im Ultental (Südtirol), deren Alter auf etwa 2000 Jahre geschätzt wird.
L. gmelinii (RUPR.) KUZEN. Bis 50 m hoher Baum aus Ostasien, der allerdings im Norden seines Verbreitungsgebietes, nördlich des Polarkreises, nur strauchig auftritt. In der Ausstellung werden 4 Varietäten gezeigt:
var. gmelinii, Dahurische L. Ostsibirien, Mandschurei, Kamschatka.
var. kurilensis SARG., Kurilen-L. Sachalin, Kurilen. Als erste aller Lärchen grün werdend.
var. olgensis (HENRY OSTENF.& SYRACH LARSEN, Olga-Bucht-L. Ost-Sibirien (Olga-Bucht n Wladiwostok).
var. principis-rupprechtii PILG., Prinz-Rupprecht-L.. Nord-China, Korea.
L. griffithiana (LINDL.& GORD.) CARR., Sikkim-L. Auffällig sind die lang herausragenden Deckschuppen mit schwanzförmiger, zurückgeschlagener Spitze.Himalaja, Sikkim, Bhutan im Gebirge bei 2500 bis 4000 m.
L. kaempferi (LAMBERT) CARR., Japanische L. Japan, vulkanische Berghänge auf Hondo. In Mitteleuropa bei genügender Luft- und Bodenfeuchtigkeit allen anderen Lärchen überlegen.Häufig als Bonsai gezogen.
L. laricina (DU ROI) K.KOCH, Amerikanische L., Tamarack. Nordamerika, vom Polarkreis bis nach IIlinois. Die Amerikanische Lärche gehört zu den Arten, die bereits im Tertiär in Mitteleuropa nachgewiesen wurden (vgl. Tertiärwälder in Würzburg und Bergheim-Paffendorf). 2 Unterarten:
var. laricina
var. alaskensis (WIGHT) RAUP. Alaska, Kamschatka.
L. occidentalis NUTT., Westamerikanische L. Auch bei dieser Art ragen die Deckschuppen weit aus den Samenschuppen heraus. Westliches Nordamerika von Britisch-Kolumbien bis Montana.
L. polonica RACIB., Polnische L. Die Polnische Lärche wird als Übergangsform zwischen der Europäischen und der Russischen Lärche angesehen, manche Autoren stellen sie auch als Unterart oder als Varietät zu L. decidua. Sie kommt in Polen und der NW-Ukraine vor.
L. potaninii BATALIN, Chinesische L. W-China bis zur Grenze von Tibet.
L. russica SAB., Russische L. Nordostrußland bis Westsibirien, weit verbreitet.
L. x eurolepis A. HENRY (L. decidua x L. kaempferi). Häufiger Parkbaum, sehr schnellwüchsig.
L. x czekanowskii SZAFER (L. gmelinii x L. russica). Naturhybride, zwischen den Eltern. Vorkommen vom Baikal-See bis zur Jenissei-Mündung in Sibirien.
6.1.3. Zedern (Cedrus), Tafel 5
Immergrüne Bäume mit nadelförmigen ausdauernden Blättern. Zapfen aufrecht, im 2.oder 3. Jahr reifend, mit großen holzigen, bei der Reife abfallenden Samenschuppen. Deckschuppen kleiner als die Samen-schuppen, nicht sichtbar. 4 Arten im Mittelmeerraum und im westlichen Himalaja.
C. atlantica (ENDL.) MANETTI ex CARR., Atlas-Z. Nordafrika, Atlas-Gebirge in Algerien und Marokko. 1839 nach Europa eingeführt, heute verbreiteter Solitärbaum.
C. brevifolia (HOOK.f.) HENRY, Zypern-Z. Wild nur auf Zypern. Typisch ist der zylindrische Zapfen, der einen aufgesetzten Nabel trägt.
C. deodara DON, Himalaja-Z. Himalaja, ab 1200 m. 1822 nach Europa eingeführt. Bei uns nur in günstigen Gegenden winterhart, kommt selten zum Fruchten.
C. libani A. RICH., Libanon-Z. Heimat ist das Taurus-Gebirge und der Libanon, bei uns ist diese Art nicht überall winterhart. 2 Varietäten:
var. libani
var. stenocoma (SCHWARZ) DAVIS. SW-Anatolien, waldbildend bis 1800 m.
6.1.4. Schierlingstannen (Tsuga), Tafel 5
Bei den Schierlings- oder Hemlocktannen handelt es sich um mittelgroße Bäume mit flachen, oberseits rinnigen Nadeln, die einem höckerförmigen Blattkissen aufsitzen. Die kleinen Zapfen reifen im ersten Jahr , bleiben am Baum und zerfallen nicht. 18 Arten vom Himalaja bis Japan und im gemäßigten Nordamerika.
T. canadensis (L.) CARR., Kanadische H. Nordamerika von der Hudson-Bay bis nach Carolina und Alabama. Angewisen auf hohe Luftfeuchtigkeit.
T. caroliniana ENGELM., Carolina-H. Nordamerika, Gebirge von SW-Virginia bis Georgia.
T chinensis PRITZ., Chinesische H. W-China und Setschuan.
T. diversifolia (MAXIM.) MASTERS, Nordjapanische H. Japan. Winterhärteste und frostunempfindlichste aller Schierlingstannen.
T. dumosa (D.DON) EICHLER, Himalaya-H. In seiner Heimat 40 m hoher Baum , in Kultur nur als Strauch bekannt.Himalaya, Nepal, bei 2500 - 3000 m.
T. forrestii DOWNIE. Yunnan.
T. heterophylla (RAF.) SARG., Westamerikanische H. In der Küstenregion von Alaska bis Kalifornien. Beansprucht hohe Luft- und Bodenfeuchtigkeit.
T. mertensiana (BONG.) CARR., Berg-H. Nordamerika, nahe der Küste von Alaska bis Kalifornien. Hierher gehören zwei Unterarten:
ssp. mertensiana
ssp. mertensiana var. jeffreyi (HENRY) SCHNEIDER. Wurde früher als natürlicher Bastard zwischen T. mertensiana und T. heterophylla angesehen.
ssp. grandicona FARJON. Diese Unterart aus Nordkalifornien ist durch fast doppelt so große Zapfen wie die Nominalart charakterisiert.
T. sieboldii CARR., Südjapanische H. Südjapan in feuchten Bergwäldern.
6.1.5. Douglasien (Pseudotsuga), Tafel 6
Fichtenähnliche Bäume mit Nadeln, die einem wenig hervorragenden Höcker aufsitzen. Zapfen im ersten Jahr reifend, nicht zerfallend. Deckschuppen drespitzig, länger als die fast kreisrunden Samenschuppen. 5-8 Arten im westlichen Nordamerika und in Ostasien.
P. guinieri FLOUS
P. japonica BEISSN., Japanische D. Südostjapan.
P. macrocarpa (VASEY) MAYR, Großfrüchtige D. Südkalifornien. Zapfen bis 15 cm lang.
P.menziesii (MIRB.) FRANCO, Douglasie. Nordamerika: Britisch-Kolumbien bis Kalifornien. Wichtiger Forstbaum, der wegen seiner Schnellwüchsigkeit sehr geschätzt wird. Drei Varietäten sind in der Ausstellung zu sehen:
var. menziesii
var. caesia FRANCO
var. glauca FRANCO
P. rehderi FLOUS
6.1.6. Goldlärchen (Pseudolarix), Tafel 6
Hohe Bäume mit weichen sommergrünen nadelförmigen Blättern. Zapfen aufrecht, im ersten Jahr reifend,eiförmig, mit großen, spitzen, bei der Reife zerfallenden Samenschuppen. 1 Art in Nordostchina.
P. amabilis (J. NELSON) REHDER, Goldlärche. Heimat Nordostchina, bei uns winterhart. Die schönste Goldlärchenallee befindet sich im Park von Schloß Heltorf bei Düsseldorf.
6.1.7. Stechtannen (Keteleeria), Tafel 6
Große Bäume mit nadelförmigen beiderseits gerippten Blättern.Zapfen mit bleibenden nicht abfallenden Samenschuppen, bei der Reife im Ganzen abfallend. Deckschuppen versteckt, Samen groß und geflügelt. 4-8 Arten in China
K. roulletti FLOUS. Vietnam.
6.1.8. Fichten (Picea), Tafel 7
Immergrüne hohe Bäume. Nadeln einem Stielchen aufsitzend, das nach dem Nadelabfall zurückbleibt, dadurch sind die Zweige raspelartig rauh.Zapfen hängend, bei der Reife nicht zerfallend.Deckschuppen stets kürzer als die Samenschuppen. Etwa 50 Arten in den gemäßigten und kühlen Regionen der nördlichen Halbkugel, besonders in Ostasien.
P. abies (L.) KARSTEN, Fichte , Rottanne. Wichtiger Forstbaum in Nord- und Mitteleuropa, zahlreiche Kultivare, Garten- und Zwergformen. Die Fichte ist der klassische "Tannenbaum" zu Weihnachten.
P. alcoquiana (LINDL.) CARR., Alcock-F. Etwa 25 m hoher Baum aus Zentral-Japan. Bei uns winterhart und forstlich angebaut, z.B. in großen Parzellen im Versuchsgelände Lilienthal in Ihringen (Kaiserstuhl).2 Varietäten sind zu sehen:
var. alcoquiana
var. reflexa (SHIRASAWA) FITSCHEN). Die Art fällt durch die zungenartig verlängerten und dann zurückgeschlagenen Samenschuppen auf. Wild kommt die Varietät nur in einem Hochgebirgstal des Oi-Flusses zwischen 1500 und 1800 m vor, sie wird aber häufig kultiviert.
P. altaica spec. nov. Diese Art ist bisher noch nicht gültig beschrieben, sie stammt aus dem Altai- Gebirge in Mittelasien und wurde von Dendrologen des Botanischen Gartens Pruhonice bei Prag erstmals beobachtet. Sie steht unserer mitteleuropäischen Fichte nahe.
P. asperata MASTERS. Diese Fichte bildet in China das Gegenstück unserer P. abies, sie ist dort waldbildend. 2 Varietäten:
var. asperata
var. heterolepis (REHDER & WILSON) CHENG ex REHDER. Im Gebiet der Art.
P. aurantiaca M.T.MAST. China: West-Setschuan.
P. brachytyla (FRANCH.) PRITZEL. Bis 40 m hoher Baum. West- und Zentralchina, zwischen 2000 und 4000 m Höhe. 2 Varietäten sind vertreten:
var. brachytyla
var. rhombisquamea STAPF (= P. ascendens PATSCHKE). Setschuan, im Gebirge von 2400 bis 3500 m.
P. breweriana S.WATS., Siskiyou- oder Mähnen-F. Durch seine peitschenförmig schlaff herabhängenden Zweige auffälliger und dekorativer Baum. Herkunft: USA, NW-Kalifornien (Siskiyou-Mountains) und SW-Oregon. In Mitteleuropa vielfach in Kultur.
P. chihuahuana MARTINEZ. 1942 in Chihuahua in Mexiko gefunden.
P. engelmannii PARRY, Engelmann-F. Westliches Nordamerika, bei ausreichend feuchten Böden gut in Kultur zu nehmen.
P. farreri PAGE & RUSHFORTH, Burma-F. Burma, 1980 entdeckt!
P. glauca (MOENCH) ROSS, Schimmel-F. Östliches Nordamerika. Viel Kulturformen.
P. glehnii (F.SCHMIDT) MASTERS, Sachalin-F. Hokkaido und Sachalin.
P. jezoensis (SIEB. & ZUCC.) CARR., Yedo-F. Sachalin, Hokkaido, Kurilen. 2 Varietäten:
var. jezoensis
var. hondoensis (MAYR) REHDER, Hondo-F. Nur auf Hondo.
P. koyamai SHIRAS. Die seltenste aller japanischen Fichten, nur in wenigen 100 Bäumen auf dem Berg Yatsuga-take vorkommend, selten kultiviert.
P. likiangensis (FRANCH.) PRITZ. Westchina im Gebirge bei 3000 bis 4000 m. 2 Varietäten:
var. likiangensis
var. balfouriana (REHD.& WILS.) HILLIER.
P. mariana (MILL.) B.S.P., Schwarz-F. Nordamerika, Labrador bis Alaska, im Süden bis Michigan. In Neufundland wurden die Zweige in Wasser gekocht und daraus das "spruce beer" (= Fichten-Bier) bereitet.
P. martinezii (MILLER) B.S.PATTERSON. Mexiko.
P. maximowiczii REGEL ex MASTERS. Japan, nur an zwei Stellen, nämlich auf dem Fuji-san und auf dem Yatsuga-take.
P. mexicana MARTINEZ. Mexico, Nord-Leon, bei 3000 m.
P. meyeri REHDER & WILSON. China, Shensi-Gebirge bei 3000 m.
P. montigena MASTERS. China, NW-Setschuan.
P. morrisonicola HAYATA, Taiwan-F.Bis 40 m hoher Baum. Nur Taiwan.
P. obovata LEDEB., Sibirische F. Nordeuropa bis Sibirien und Kamschatka. Offenbar handelt es sich um eine geographische Variante von P. abies, die systematische Stellung ist nicht eindeutig geklärt.
P. omorika (PANCIC) PURKYNE, Serbische F. Jugoslawien, auf den steilen Hängen der Drina. Heute überall kultiviert, einer der häufigsten Park- und Zierbäume. Die typische Spießform aus den unzugänglichen Bergen ist viel seltener als eine breitere Form, die aus der Ebene stammt und daher leichter zugänglich ist und die überwiegende Kulturform darstellt.
P.orientalis (L.) LINK, Sapindus-F. Bis 50 m hoher Baum, der bei uns oft als Parkbaum angepflanzt wird. Seine Heimat ist der Kaukasus.
P. polita (SIEB. et ZUCC.) CARR., Tigerschwanz-F. (an sehr alten Bäumen in Japan sollen die Triebe "tigerschwanzartig" nach unten hängen!). Japan, auf den Hauptinseln.
P. pungens ENGELMANN, Stech-F. Westliche USA. Bei uns häufig kultiviert, meistens in der Form 'glauca' (sog. Blautanne), ein Grund ist die hohe Resistenz gegen trockene Luft.
P.purpurea MASTERS. China.
P. retroflexa MASTERS. China, West-Setschuan.
P. rubens SARG., Amerikanische Rot-F. Weit verbreitet in den USA und Kanada.
P. schrenkiana FISCHER & MEYER. Zentralasien, Turkestan, große Urwälder bildend.
P. sitchensis (BONG.) CARR., Sitka-F. Nordamerika: Alaska bis Kalifornien. Liebt als Baum der Küste nasse Böden, feuchte Luft und viel Wind.
P. smithiana (WALLICH.) BOISS., Himalaja-F. Westhimalaja, Afghanistan, Nepal, 2100-3600 m.
P. spinulosa (GRIFFITH) A.HENRY, Dorn-F. Ost-Himalaja, Bhutan, Sikkim, bei 3000 m.
P. wilsonii MASTERS. China: NW-Hupeh.
P. x lutzii LITTLE. (P. glauca x P. sitchensis). 1950 zwischen den Eltern in Südalaska entdeckt.
6.1.9. Kiefern (Pinus), Tafeln 8 -18
Die Verbreitung der über 100 Arten der namengebenden Gattung Pinus ist auf die nördliche Halbkugel beschränkt. Die Blätter der immergrünen Bäume und Sträucher sind nadelförmig. Diese Nadeln sind in Büscheln zu 2-5 zusammengefaßt mit einem charakteristischen Blattquerschnitt, der zur Diagnose herangezogen werden kann. Die Zapfen sind ei-, walzen- oder kugelförmig, symmetrisch oder schief und fast immer hängend. Sie reifen im 2. oder 3. Jahr und springen dann entweder auf oder aber sie bleiben jahrelang geschlossen (Feuerverbreitung). Die Samenschuppen haben an der Außenseite der Zapfen ein stark verdicktes Schuppenschild, die Apophyse, in der Regel in der Mitte mit einem Dorn oder einer Warze, dem Nabel. Die Samen liegen je zu 2 in einer Schuppe.
Die größte Gattung der Kieferngewächse wird in verschiedene Subgenera und Sektionen unterteilt, die gemeinsame morphologische Merkmale einschließen. Dabei werden als wesentliche Unterscheidungsmerkmale die Asymmetrie der Zapfen, die Form der Zapfenschuppen, die Zahl der Nadeln in den Nadelpolstern, die Nadelquerschnitte und die Lage der Harzgänge im Blatt miteinander verglichen. Diese Einteilung ist nicht nur von wissenschaftlichem Interesse, sondern soll die große Gattung auch für die gärtnerische Praxis überschaubar machen. Beim Aufbau der Ausstellung ist der Einteilung in Sektionen nach PILGER Rechnung getragen worden, jede Tafel der zur Gattung Pinus gehörenden Zapfen beinhaltet eine Sektion.
Die ersten drei Sektionen Cembra, Strobus und Paracembra sind zu einer Untergattung zusammengefaßt, das gemeinsame Merkmal ist ein Gefäßbündel im Zentralstrang der Nadeln. Ferner spalten sich die Blattscheiden und fallen bis auf einen kleinen Rest ab.
Sektion 1: Cembra SPACH (Tafel 8)
Bei dieser Sektion haben die Schuppenschilder einen endständigen Nabel. Die Samen sind dick und ungeflügelt bis kaum geflügelt. Die Blätter stehen zu 5 beisammen.
P. albicaulis ENGELMANN, Weißstämmige Zirbel-K., "Whitebark Pine". Name von der weißlichen Rinde junger Bäume. Rocky Mountains zwischen 1500 und 3500 m.
P. armandii FRANCH., Armand-K. West- und Zentralchina (der Zapfen in der Ausstellung stammt vom "Berg des Heiligen Drachens"!).
P. cembra L, Zirbelkiefer, Arve. In den Alpen steigt die Zirbelkiefer bis 2600 m, Karpaten und Hohe Tatra sind das zweite disjunkte Areal. Die Zapfen werden nicht vor dem 40. Jahr gebildet. Sie fallen zwar geschlossen ab, zerfallen aber leicht bei der Reife und die flügellosen eßbaren Nüsse ("Zirbelnüsse") fallen heraus.
P. flexilis JAMES, Nevada-Zirbelkiefer. Diese Kiefer stammt aus den Rocky Mountains und fällt durch ihre hellbraunen, glänzenden, bei der Reife rechtwinklig klaffenden Zapfen auf.
P. koraiensis SIEB. & ZUCC., Korea-K. Die Heimat dieser gelbgrünen Kiefer ist Korea und die Mandschurei. Die Rinde ist glatt, die Blätter sind fein gesägt, die ungeflügelten Früchte sind eßbar.
P. pumila (PALL.) REGEL, Kriech-K. Bis 3 m hoher Strauch, dessen Äste niederliegend-aufstrebend sind. Herkunft: Ostasien, Kamschatka, Sibirien, Sachalin, Kurilen und Japan, in den kältesten und exponiertesten Lagen nahe der Schneegrenze.
P. sibirica DU TOUR, Sibirische K. Heimat: Sibirien, vertritt dort die nah verwandte P. cembra.Die Samen werden in Rußland in beträchtlichem Umfang gegessen.
Sektion 2: Strobus SWEET ex SPACH (Tafel 9)
In dieser Sektion sind Arten mit dünnschuppigen, biegsamen Zapfen zusammengefaßt. Das Schuppenschild hat einen endständigen Nabel. Der Same ist von einem fest angewachsenen Flügel vollständig bedeckt. Die Blätter stehen zu 5 beisammen.
P. ayacahuite EHRENB., Mexikanische Weiß-K. Die Art, die bei uns nur an geschützten Stellen überwintern kann, stammt aus Zentralamerika, von Guatemala über Mexiko bis zur USA-Grenze. Die Zapfen können am Originalstandort bis 45 cm lang werden, in Kultur allerdings sind sie bedeutend kleiner. In der Ausstellung sind zwei Varietäten vertreten:
var. ayacahuite
var. brachyptera SHAW. Diese Varietät ist durch abnorm große Samen und auffällig zurückgebogene Samenschuppen unterschieden. Mexiko.
P. dalatensis DE FERRE. Form der Tränenkiefer aus Vietnam (Dalat).
P. lambertiana DOUGL., Zucker-K. Dieser Baum kann bei einem Alter von 500 Jahren bis zu 100 m hoch werden, wobei alte Bäume oft bis 30 m Höhe frei von Ästen sind. Die Zapfen sind die längsten aller Kiefern-Arten, sie werden bis 60 cm lang und - im klaffenden Zustand - bis 25 cm breit. Der Name Zucker-Kiefer ("sugar pine") bezieht sich auf eine süß schmeckende, klebrige Ausscheidung, die bei einer Verletzung der Rinde austritt.
P. monticola DOUGL. ex D.DON. Nordwestliches Nordamerika, von Britisch-Kolumbien bis Zentral-Kalifornien.
P. parviflora SIEB.& ZUCC. Mädchen-K. Die Heimat dieser Kiefer ist Japan, dort wird sie auch als Bonsai-Baum verwendet. Die Zapfen bilden sich schon an sehr jungen Bäumen.
P. peuce GRISEB., Mazedonische K. Das Areal dieser schnellwüchsigen Art, die gerne in Kultur genommen wird, ist auf kleine Bereiche Südjugoslawiens, Albaniens und Nord- Griechenlands beschränkt.
P. strobiformis ENGELM., "Pino Enano".Mexikanische Art, nahe mit P. ayacahuite verwandt.Die Samen sind eßbar.
P. strobus L., Weymouths-K. Einer der dekorativsten Nadelbäume durch seine lang herabhängenden Nadeln. Anfällig für den Blasenrost. Die Kiefer stammt aus dem östlichen Nordamerika, von den Alleghanies bis Kanada.
P. wallichiana A.B.JACKS., Tränen-K. Diese gärtnerisch bedeutsame Art stammt aus dem Himalaja, von 2000 bis 4000 m Höhe. Die Zapfen sind auffälig harzig (daher "Tränen-Kiefer"!)
P. x holfordiana A.B.JACKS. (P. ayacahuite x wallichiana)
P. x schwerinii FITSCHEN (P. wallichiana x strobus). Diese Art ist um 1905 im Park des Grafen SCHWERIN, Wendisch-Wilmersdorf bei Berlin, entstanden, wurde aber erst 1931 beschrieben. Der Zapfen in der Ausstellung stammt vom "locus classicus", also dem Ort der Erstbeschreibung.
Sektion 3: Paracembra KOEHNE (Tafel 10)
Hier sind die Schuppenschilder gewölbt oder pyramidal, dick, mit dem oft bedornten Nabel in der Mitte. Die Blätter stehen zu 1-5 beisammen.
P. californiarum D.K.BAILEY. Südkalifornien und Baja California.
P. catarinae ROBERT-PASSINI. Wenig bekannter Baum mit kleinem Areal in Mexiko.
P. cembroides ZUCC.,Nuß-K., Piñon. Mexiko, im Gebirge bis 2600 m, Mew Mexico und SO-Arizona. 2 Unterarten:
ssp. cembroides
ssp. orizabensis MARTINEZ. Vorkommen in Mexiko und Guatemala. Die Samen ergeben ein besonders leckeres Weihnachtsgebäck!
P. culminicola ANDRESEN & BEAMAN. 1-5 m hoher, breit verzweigter Strauch. Mexiko, im Gebirge zwischen 3300 und 3700 m.
P. edulis ENGELM., Colorado-Piñon. Die Nadeln dieser Art stehen zu 2 beisammen. Diese Kiefer stammt aus Colorado, Wyoming und Arizona. Die Samen sind eßbar.
P. johannis M.-F. ROBERT. Bis 6m hoher Strauch. Mex iko: Zacatecas, Coahuila.
P. monophylla TORREY & FREMONT, Einnadelige K. Diese Kiefernart hat als einzige nur 1 Nadel im Nadelpolster (alle anderen haben 2-5 Nadeln!). Die ungeflügelten Samen sind ebenso wie die der Piñon-Arten eßbar.
P. nelsonii SHAW. Zapfen bis zum 3. Jahr an den Bäumen bleibend. NO-Mexiko.
P. pinceana GORDON. Stamm von der Basis an verzweigt.Mexiko: trockene Wüstenbereiche in San Luis Potosi, Coahuila und Zacatecas.
P. quadrifolia PARL. ex SUDWORTH, Parrys K. Hier treffen wir vier Nadeln im Nadelpolster an. Südkalifornien und Baja California.
Die beiden folgenden Arten sind in einer Subsektion zusammengefaßt, bei deren Arten die Blätter zu 3 zusammengefaßt sind.
P. bungeana ZUCC. ex ENDL., Tempel-K.Auffälligstes erkmal dieser aus China stammenden Art ist die buntscheckige, nach Platanenart abblätternde Rinde. Sie wird häufig bei Tempeln und auf Friedhöfen angepflanzt (Name!).
P. gerardiana WALLICH ex D:DON. Heimat dieses Baums ist Kaschmir, Tibet, Afghanistan.
Die Samen werden als "chilghoza-nuts" in Indien und Pakistan gegessen.
Die nächsten 3 Arten werden wegen ihrer büschelig zusammenstehenden fünfzähligen Nadelbüschel als "Fuchsschwanzkiefern" bezeichnet. Zu ihnen gehören:
P. aristata ENGELM., Grannen-K. In den Rocky Mountains ist diese Art zu Hause. Sie ist nicht zu verwechseln durch die weißen Harzausscheidungen auf den Nadeln, die irrtümlich für Schmierläuse gehalten werden. Die Samenschuppen der Zapfen haben auf dem Nabel einen feinen bis 8 mm langen Dorn.
P. longaeva BAILEY. Diese Art, die in den White Mountains in Arizona vorkommt, gehört zu den ältesten Lebewesen, zumindest sind es die ältesten noch lebenden Bäume. Sie unterschiedet sich von der nahe verwandten P. aristata dadurch, daß sie keine Harzflocken auf den Blättern hat. Das Alter wurde bei einigen Bäumen auf 4600 Jahre festgelegt!
P. balfouriana GREV.& BALF., Fuchsschwanz-K. Heimat: Kalifornien.
Die Arten der folgenden Sektionen haben im Zentralstrang der Blätter zwei Gefäßbündel. Die Nadeln stehen zu 2-5 zusammen. Die Blattscheiden bleiben als fest geschlossene Röhren erhalten.
Sektion 4: Sula MAYR (Tafel 11)
Lange Nadeln, die zu 3 beisammenstehen. Samenflügelhaut dem Samen angewachsen.
P. canariensis SPRENGEL, Kanaren-K. Die Kanaren-Kiefer ist in ihrem Areal auf die Kanarischen Inseln beschränkt, also ein echter Endemit.Die reifen Nadeln können bis zu 30 cm lang sein. Bei uns ist de Kanaren-Kiefer als subtropische Art nur in Gewächshäusern anzutreffen.
P. roxburghii SARG., Chir-K. Dieser bis 50 m hohe Baum wirft bei Trockenheit oder am Ende der Vegetationsperiode sein Laub ganz oder teilweise ab. Die Heimat ist der Himalaya von Afghanistan bis Bhutan.
Sektion 5: Eupitys SPACH (Tafel 12)
Die Blätter stehen hier zu 2 beisammen, die Zapfen sind relativ klein, die Samenflügel sind vollkommen ausgebildet.
P. densiflora SIEB.& ZUCC. , Japanische Rot-K. Heimat: Japan und Korea. Etwa 90 Garten-Varietäten.
P. densata MASTERS, Gaoshan-K. China: Setschuan, Yunnan.
P. heldreichii CHRIST, Panzer-Kiefer. Das Areal dieser endemischen Art umfaßt Teile von Albanien, dem Thessalischen Olymp und einige kleine Bereiche in Süditalien. Sie hat einen nahezu symmetrischen Wuchs, im Gegensatz zu der nahe verwandten Art
P. leucodermis ANT., Schlangenhaut-K. Die Jahrestriebe dieser Art sind schlangenhautartig gefeldert, daher der Name. Heimat dieses Baumes ist Südosteuropa.
P. kwangtungensis CHUN. Südost-China.
P. massoniana LAMB., Massons K. Südost-China.
P. merkusii JUNGHUHN & FRIESE, Merkus-K. Sumatra, Thailand, Philippinen.
P. mugo TURRA, Berg-Kiefer. Strauch mit kurzem Stamm oder niederliegendem Trieb. Steigt in den Alpen bis auf 2600 m. Hierher gehören eine ganze Reihe geographischer Varietäten sowie Kultur- und Gartenformen.
P. nigra ARNOLD, Schwarz-K. Dieser südeuropäische Baum ist sehr veränderlich und in verschiedene geographische Unterarten gegliedert. Diese Gliederung beruht auf Merkmalen der Nadelepidermis und -form.
ssp. laricio (POIR.) MAIRE (= var. corsicana [LOUD.] SCHNEID.), Korsische Schwarz-K. Vorkommen in Süditalien und auf Korsika.
ssp. nigra (= var. austriaca [HOESS] NEUM.) , Österreichische Schwarz-K. Vorkommen in Griechenland und von Österreich bis Mittelitalien.
ssp. pallasiana (LAMB.) HOLMB. (= var. caramanica [LOUDON] REHDER), Krim-K. Vorkommen auf dem Balkan, in den Karpaten und auf der Krim.
ssp. salzmannii (DUNAL) FRANCO, Pyrenäen-Schwarz-K. Vorkommen: Südfrankreich, Pyrenäen..
P. pinaster AITON, Strand-K. Das Areal dieser Kiefer umfaßt praktisch das gesamte Mittelmeergebiet, sie bildet dort ausgedehnte Bestände und Wälder im Küstenbereich.
P. resinosa AIT., Amerikanische Rot-K. Diese Kiefer besiedelt den Osten Nordamerikas. Der lateinische Artname bezieht sich auf die sehr harzigen Knospen.
P. sylvestris L., Wald-K., Föhre. Formenreicher Baum, der in den Alpen bis 1800 m aufsteigt, in ganz Europa verbreitet. Insgesamt sind über 180 Varietäten beschrieben worden. In der Ausstellung sind neben P. sylvestris folgende der Hauptart nahestehende Arten vertreten:
P. armena KOCH. Herkunft: Krim, Kaukasus.
P. kochiana KOCH. Herkunft: Vorderasien.
P. tabuliformis CARR., Chinesische K. Nord- und Zentral-China. 2 Varietäten:
var. tabuliformis
var. mukdensis UYEKI. Nordost-China.
P. taiwanensis HAYATA., Taiwan-K. Auf Taiwan waldbildend.
P. thunbergii PARL., Japanische Schwarz-K.. Küsten von Japan und Südkorea.
P. uncinata MILL. ex MIRB., Haken-K. Gehört in die Verwandtschaft von P. mugo, ist aber baumförmig. Vorkommen: Engadin bis Westalpen, Cevennen und Pyrenäen, in 1300 - 2200 m.
Eine Varietät der Haken-Kiefer ist die Spirke var rotundata (LINK) ANTOINE.
Sektion 6: Banksia MAYR (Tafel 13)
Die Vertreter dieser Sektion haben 2 Nadeln im Nadelpolster. Die Zapfen sind meist klein, zuweilen schief, bleiben lange am Baum und springen spät auf.
P. banksiana LAMB., Strauch-K.,"Jack Pine". Meist nur strauchförmig.Zapfen meist zu zweit, klein, fingerförmig gekrümmt, viele Jahre geschlossen am Baum bleibend. Kälteres Nordamerika und Kanada. Liebt anspruchslose Böden.
P. clausa (CHAPM.) VASEY, Sand-Kiefer. Zapfen in Büscheln, Schuppen konkav, mit dicken Stacheln. Sandige Küstenstreifen von Florida und Alabama.
P. contorta DOUGL. ex LOUD., Dreh-K. Auch bei dieser Art bleiben die Zapfen lange geschlossen, sie sind stark unsymmetrisch und gekrümmt. Heimat. Nordwestamerika, von Alaska bis Kalifornien, im Osten bis zu den Rocky Mountains. 4 Unterarten:
ssp. contorta
ssp. bolanderi (PARL.) CRITCHFIELD. Küstenebene von Mendocino.
ssp. latifolia (ENGELMANN) CRITCHFIELD. Die Inlandsform mit dem größten Areal: von Kanada bis Colorado, nach Osten bis zu den Black Hills.
ssp murrayana BALF. Bei dieser Unterart sind die Zapfen symmetrisch. Cascade Mountains bis zur Baja California.
P. echinata MILL., Fichten-K. Krone kegelförmig und fichtenartig, Rinde mit Harzbeulen. Zapfen in Büscheln. Südoststaaten der USA.
P. glabra WALTER. Südstaaten der SA: Florida, S-Carolina, Louisiana.
P. halepensis MILL., Aleppo- oder See-K. Zirkummediterrane Verbreitung, häufig auch forstlich angepflanzt und ausgedehnte Wälder bildend. Die Aleppo-Kiefer ist eine der wenigen Kiefernarten, die ursprünglich auch in Afrika vorkommen. Nahe Verwandte dieser Art sind:
P. brutia TEN. Osten des Verbreitungsgebietes (Asiatische Türkei, Kreta, Zypern, Kalabrien, nicht in Spanien und Portugal).
P. pityusa STEV., Pitzunda-K. Kaukasische Schwarzmeerküste, wo der berühmte Pitzunda-Kiefernhain liegt.
P. muricata D.DON, Bischofs-K. In Südkalifornien, nahe San Luis Obispo, der Stadt des Bischofs St.Louis, wurde diese Kiefer entdeckt. Die Zapfen sind an der dem Zweig abgewandten Seite wesentlich stärker entwickelt, sie sind purpurn und haben einen dicken zurückgekrümmten Dorn. Geschlossene Zapfen können bis zu 60 Jahren am Baum verbleiben.
P. pungens LAMB., Stech-K. Die dornigen Zapfen dieser Art werden schon an sehr jungen Bäumen gebildet, sie stehen meist zu 2-5. Östliches Nordamerika.
P. virginiana MILL., Jersey-Kiefer. Östliches Nordamerika.
Sektion 7: Pinea ENDL. (Tafel 14)
Blätter zu 2, Samen sehr groß, Harzgänge an der Epidermis. Nur eine Art:
P. pinea L, Pinie.Die Pinie ist der charakteristische Baum des Mittelmeergebietes. Während jjunge Bäume kegelförmig wachsen, ist die Krone bei alten Bäumen schirmförmig ausgebreitet. Die Pinienkerne sind ein schmackhafter Bestandteil vieler italienischer und spanischer Gerichte.
Sektion 8: Australes PILGER (Tafel 15)
Blätter meist dreizählig, Zapfen symmetrisch.
P. caribaea MORELET, Kariben-K. Karibische Inseln und Küsten von Mittelamerika.
P. elliottii ENGELM., "Slash Pine". Südost-USA, hauptsächlich Florida. In Brasilien hat man diesen Baum wegen seines extrem schnellen Wachstums zur Wiederaufforstung des tropischen Regenwaldes verwendet.
P. oocarpa SCHIEDE ex SCHLECHTEND. S- und W-Mexiko, Guatemala, Salvador, Honduras und Nikaragua.
P. palustris MILL.,Sumpf-K. Der amerikanische Name "longleaf pine" deutet auf die extrem langen Nadeln (bis zu 45 cm lang!) hin.Der Baum kommt in Südost-Virginia und in Florida vor. Er wird wegen seines vorzüglichen Holzes und seiner Harzgewinnung forstlich verwertet.
Sektion 9: Khasia MAYR (Tafel 16)
Dreinadelige Arten mit bleibenden Blattscheiden.
P. kesiya ROYLE ex GORD. (P. khasya ROYLE), Khasya-K. Bis 45 m hoher Baum, der beheimatet ist in Nordbirma (Khasia-Berge bis Yunnan) und in Nordthailand.
Sektion 10: Pseudostrobus ENDL. (Tafel 17)
Blätter zu 3 bis 5, Zapfen meist symmetrisch und geöffnet abfallend.
P. engelmannii CARR., Apachen-K. Nadeln zu 3 bis 4 beisammen (Unterschied zu P. ponderosa). Südwest-USA und Mexiko.
P. cooperi BLANCO. NW-Mexico: Durango, Chihuahua.
P. greggii ENGELM. ex PARL. Sehr seltene Art mit einem kleinen Verbreitungsareal in Nordwest-Mexiko.
P. hartwegii LINDL. Zentral-Mexiko und Guatemala, bis 3800 m aufsteigend. Zapfen bei der Reife fast schwarz durch die dunklen Apophysen.
P. jeffreyi GREV. & BALF., Jeffrey-K. Bis 60 m hoher Baum, der in den westlichen USA weit verbreitet ist und bis Mexiko reicht. Die bis 20 cm großen Zapfen haben ein ausgeprägtes Schuppenschild und einen schlanken zurückgebogenen Dorn. Der Zapfen fällt ganz ab, ohne Schuppen am Baum zurückzulassen.
P. leiophylla SCHLECHT. & CHAM. Mexiko, im Gebirge zwischen 2000 und 3600 m.
P. lumholtzii ROBINSON & FERNALD, Lumholtz-K.Mexiko, in den Gebirgen des Westens.
P. maximinoi H.E.MOORE- Mexiko und Zentralamerika.
P. michoacana MARTINEZ. Mexiko, Guatemala, Costa Rica.
P. oaxacana MIROV. Mexiko.
P. ponderosa DOUGL. ex LAWS., Gelb-K. 40 m hoher Baum, der an der Westküste Amerikas weit verbreitet ist und auch bei uns forstliche Verwendung findet. Nadeln stets zu 3 beisammen. Beim Abfallen der Zapfen bleiben zumeist einige Basalschuppen am Stamm zurück. Der Nabel ist breit dreikantig mit einem dicken Dorn. 2 Varietäten:
var. ponderosa
var. scopulorum ENGELMANN. Häufig nur 2 Nadeln im Polster, Zapfen bis 8 cm lang, stark dornige Schuppen. Osthang der Rocky Mountains.
P. rudis ENDL. Seltene Art aus Mexiko.
P. pseudostrobus LINDLEY var. apulcensis (LINDLEY) SHAW, Falsche Weymouths-K. Mexiko
P. teocote SCHLECHTEND. & CHAM. Mexiko, im Gebirge von 1500 - 3000 m.
P. torreyana PARRY ex CARR., Soledad-K. Die Zapfen dieser Art reifen erst im 3. Jahr, die eßbaren Samen sind bis 25 mm lang und damit die größten aller Kiefernarten. Die Soledad-Kiefer kommt nur in einem ganz begrenzten Areal in Kalifornien vor, sie gehört zu den seltensten Arten, man vermutet einen Bestand von nur noch 6000 Bäumen!
P. washoensis MASON & STOCKWELL, Washoe-K. Dieser sehr seltene Baum ist die letzte Kiefernart, die in Nordamerika entdeckt worden ist. Sie wurde 1938 auf dem Mt. Rose, Nevada, nahe dem Lake Tahoe in Höhen zwischen 2100 und 2600 m beschrieben und zu Ehren der Washoe-Indianer benannt, die einst in diesem Gebiet ihre Jagdgründe hatten. Das Exemplar in der Ausstellung stammt vom "locus classicus", also dem Ort der Erstbeschreibung.
Sektion 11: Taeda SPACH (Tafel 18)
Blätter zu 3 beisammen, Zapfen meist schief, spät öffnend und lange am Baum bleibend.
P. attenuata LEMM, Höcker-K. Zapfen stark gekrümmt und viele Jahre am Baum bleibend. Kalifornische Küstengebirge.
P. coulteri D.DON, Coulters K. Die Coulter-Kiefer, die in den Küstengebirgen Kaliforniens ihr Hauptverbreitungsgebiet hat, besitzt die schwersten Zapfen aller Kiefernarten. Das hier gezeigte Exemplar ist 32 cm lang, 20 cm breit und wiegt 1145 g. Diese Zapfen werden "widow-makers" gennant, Schulter- und Kopfschutz ist in ihrer Nähe Pflicht!
P. patula SCHLECHT:& CHAM., Jelecote-K. Mexiko (zentrale Staaten um Hidalgo und Vera Cruz) bei 1500 - 3000 m im subtropischen Klima. 2 Unterarten:
ssp. patula
ssp. tecunumani (EGUILUZ & PERRY) STYLES. N-Guatemala.
P. radiata D.DON, Monterey-K. Diese bemerkenswerte Art ist in einem winzigen Areal an der kalifornischen Küste zu Hause. In Teilen Afrikas, Australiens und Südamerikas wurde sie zu einem der forstlich wertvollsten, weil schnellwüchsigen Bäume. Die quirlig angeordneten Zapfen verharren zum Tail viele Jahre in geschlossenem Zustand und wachsen manchmal in den Stamm hinein.Dennoch enthalten sie keimfähige Samen, die erst bei Erhitzung durch Bodenfeuer entlassen werden und dann für eine rasche Verjüngung auf dem verbrannten Boden sorgen. Dieses Phänomen der Feuerverbreitung ist auch bei der erwähnten Höckerkiefer P. attenuata zu beobachten.
P.rigida MILL., Pech-K. Typisch sind die hell- bis gelbgrünen Nadeln und die gekrümmten Zapfen. Maine bis Ontario und Ohio.
P. sabiniana DOUGL., Weiß-K.,"Digger pine". Auch die Weißkiefer hat ungewöhnlich große und schwere Zapfen, die von den Indianern am Baum geerntet und dann geröstet werden, um die Zapfenschuppen zu öffnen und die fetten Samen zu gewinnen. Beim Abfallen der bis zu 25 cm langen und 20 cm breiten Zapfen verbleiben im allgemeinen einige Schuppen am Baum. Kalifornien ist das Hauptverbreitungsgebiet.
P. serotina MICHAUX. SO-USA, von N-Carolina bis Florida in flachen Sümpfen.
P. taeda L., Weihrauch-K. USA, von Süd-New Jersey bis Florida.
Eine Art unterscheidet sich in wesentlichen Merkmalen so sehr von den bisher beschriebenen Arten, daß sie in eine eigene Untergattung Ducampopinus eingeordnet wurde:
P. krempfii LECOMTE. Die Nadeln dieses eigenartigen Baums stehen zu zweien im Nadelpolster und sind bis 5 mm (!) breit. Dieses Phänomen hat einige Botaniker veranlaßt einen Gattungsbastard mit Pseudolarix oder Keteleeria in Erwägung zu ziehen. Die Art ist auf ein kleines Areal in Vietnam im Südosten von Dalat beschränkt.
(Aus technischen Gründen ist P. krempfii auf Tafel 14 zusammen mit P. pinea zu sehen).
6.2. Sumpfzypressengewächse (Taxodiaceae), Kästen 19 - 21
6.2.1. Küsten-Mammutbaum (Sequoia), Kasten 19
Immergrüner hoher Baum. Borke mit faserigen Schuppen. Zapfen eiförmig, hängend, im ersten Jahr reifend. Samen zweiflügelig. 1 Art in Nordamerika.
S. sempervirens (LAMBERT) ENDL., Immergrüner Küsten-M., "Redwood". Nordamerika: pazifische Küste auf der Seeseite des Küstengebirges. 1843 nach Europa eingeführt. Die bis zu 110 m hohen Bäume können zwischen 800 und 2200 Jahre alt werden.
6.2.2. Mammutbaum (Sequoiadendron), Kasten 19
Immergrüner hoher Baum. Nadeln spiralig, scharf zugespitzt. Zapfen ellipsoid, im 2. Jahr reifend und viele Jahre an den Zweigen bleibend, holzig. 1 Art in Kalifornien.
S. giganteum (LINDL.) BUCHHOLZ, Mammutbaum, Riesensequoia. 80 - 100 m hoher Baum mit einem Durchmesser von 10 - 12 m in Brusthöhe. Kalifornien, westliche Hänge der Sierra Nevada. Diese Bäume können zwischen 3000 und 3500 Jahre alt werden.
6.2.3. Urwelt-Mammutbaum (Metasequoia), Kasten 19
Sommergrüner Baum mit gegenständigen, sitzenden Nadeln. Zapfen hängend, langgestielt. Zapfenschuppen schildförmig. 1 Art in Zentralchina.
M. glyptostroboides HU & W.C.CHENG, Urwelt-Mammutbaum. Erst 1945 als lebendes Fossil in Zentralchina entdeckt, heute weltweit verbreitet, da raschwüchsig und leicht vermehrbar.
6.2.4. Spießtanne (Cunninghamia), Kasten 20
Mittelhoher immergrüner Baum mit linealisch-sichelförmigen lederartigen Blättern. Samenschuppe mit der Deckschuppe verwachsen. Zapfen mit wenig erhärteten, locker dachziegeligen, an der Spitze oft sparrig abstehenden Schuppen. 3 Arten in Südchina.
C. konishii HAYATA. In seiner Heimat (Formosa) bis 50 m hoher Baum.
C. lanceolata (LAMB.) HOOK. Die Zapfen bilden sich schon an sehr jungen Bäumen aus. Heimat: Bergtäler in Südchina.
6.2.5. Sicheltanne (Cryptomeria), Kasten 20
Immergrüner Baum mit sichelförmig gekrümmten Blättern. Zapfen im 1. Jahr reifend, aufspringend, mit 20-30 Schuppen. 1 Art in Japan.
C. japonica D.DON, Sicheltanne. Höchste Bäume in Japan um 60 m hoch. Wichtiger Forstbaum in Japan mit einer Vielzahl (über 330) Rassen, Standortformen und Cultivaren.
6.2.6. Schirmtanne (Sciadopitys), Kasten 20
Hohe immergrüne Bäume. Langtriebe mit quirlförmig gedrängten blattartigen Sprossen (sog. Cladodien). Zapfen mit holzigen bleibenden Schuppen. 1 Art in Japan.
S. verticillata (THUNB.) SIEB. & ZUCC., Schirmtanne. Die Cladodien der Schirmtanne werden auch als Doppelnadeln bezeichnet, die an einer Längsseite miteinander verwachsen sind. In Japan im Gebirge, aber auch häufig als Forst- und Zierbaum angepflanzt. In den ersten Jahren empfindlich gegen Sonneneinstrahlung im Winter.
6.2.7. Schuppenfichte (Athrotaxis), Kasten 21
Immergrüne Bäume mit schuppenartigen Blättern. Zapfen mit holzigen Schuppen, deren unterer stielförmiger Teil senkrecht von der Zapfenachse absteht. 3 Arten in Australien und Tasmanien.
A. cupressoides D.DON. Bis 12 m hoher Baum aus West-Tasmanien.
A. laxifolia HOOK. Bis 9 m hoher Baum aus West-Tasmanien.
A. selaginoides D.DON. Bis 35 m hoher Baum mit Blättern, die an Cryptomeria erinnern. Westliches Tasmanien.
6.2.8. Taiwanie (Taiwania), Kasten 21
Hohe, immergrüne Bäume mit dichtstehenden nadelförmigen Blättern. Schuppen der weiblichen Blüten ohne erkennbare Gliederung in Samen- und Deckschuppe. Zapfen ledrig. 2 Arten auf Taiwan.
T. cryptomerioides HAYATA. In seiner Heimat bis 50 m Höhe erreichender Baum, erst 1904 entdeckt.
6.2.9. Wassserfichte (Glyptostrobus), Kasten 21
Kleine Bäume mit dreigestaltigen, sommergrünen Blättern. Zapfen birnförmig, Zapfenschuppen sich dachartig deckend. 1 Art in SO-China.
G. lineatus (POIRET) DRUCE. Diese Art ist wild wahrscheinlich bereits ausgestorben, wird aber häufig an Kanälen entlang von Reisfeldern angepflanzt und bildet dort, wie bei Taxodium, Atemknie aus.
6.2.10. Sumpfzypresse (Taxodium), Kasten 21
Hohe Bäume mit beblätterten seitlichen Trieben, die im Herbst als Ganzes abfallen, mit Atemwurzeln. Zapfen rundlich oder eiförmig, holzig, im ersten Jahr reifend. 3 Arten im südöstlichen Nordamerika bis Mexiko.
T. ascendens BRONGN. Selten in den SO-Staaten der USA, von Virginia bis Florida und Alabama.
T. distichum (L.) RICH., Sumpfzypresse. Die erwähnten Atemwurzeln dienen nicht nur als Atemorgane, sondern auch als Stabilisatoren im sumpfigen Untergrund. Die Heimat ist das südöstliche Nordamerika.
T. mucronatum TEN., Mexikanische S. Herkunft Mexiko, im Hochland von 1400 bis 2300 m, an Flüssen und Gebirgsbächen. Ein berühmter Baum unweit der mexikanischen Stadt Oaxaca mit einem Umfang von über 60 m soll ein Alter von 2000 bis 10000 Jahren haben. Allerdings haben exakte Untersuchungen ergeben, daß der Stamm aus mehreren Individuen zusamengewachsen ist und sein Alter daher auf weniger als 1000 Jahre angenommen werden muß.
6.3. Zypressengewächse (Cupressaceae), Kästen 22 - 26
6.3.1. Zypresse (Cupressus), Kasten 22
Immergrüne Bäume oder Sträucher mit schuppigen Blättern. Zapfen im 2. Jahr reifend. 15-20 Arten im westlichen Nordamerika, Ostasien bis ins östliche Mittelmeergebiet.
C. abramsiana C. WOLF, Santa-Cruz-Z. Heimat: Kalifornien (Santa-Cruz-Mountains).
C. arizonica GREENE, Arizona-Z. Diese Sammelart, die von Texas bis Zentral-Arizona und Südkalifornien sowie Nordmexiko ihr Gesamtverbreitungsgebiet hat, besteht aus mehreren geographischen Varietäten:
var. arizonica GREENE f. glauca. Der Typ der Art. Texas bis SO-Arizona.
var. glabra (SUDW:) LITTLE, Glattrindige Z. Zentral-Arizona.
var. montana (WIGGINS) LITTLE. Nordkalifornien
var. stephensonii (WOLF) LITTLE, Cuyamaca-Z. Nur in den Cuyamaca Mountains bei SanDiego (Kalifornien).
C. bakeri JEPS., Modoc-Z. Nördl. Kalifornien.
C. cashmeriana ROYLE ex CARR., Kaschmir-Z. Heimat nicht sicher bekannt, vermutlich Kaschmir oder Tibet. Der schönste Baum in Europa steht auf der Isola Madre im Lago Maggiore, von diesem Baum stammen auch die Belege.
C. chengiana HU. Selten in Westchina.
C. corneyana (KNIGHT & PERRY) CARR., Bhutan-Z. Verwandt mit der Himalaya-Zypresse, Triebe aber nicht in zwei Reihen, sondern unregelmäßig stehend. Bhutsn.
C. duclouxiana HICKEL. W-Yunnan, Setschuan.
C. dupreziana A. CAMUS. Tassili-Gebirge in der Sahara. Bei der Entdeckung 1864 waren die Stämme 2,5 m dick und sollen ein Alter von mehreren tausend Jahren haben.
C. gigantea CHENG & L.K.FU, Tsangpo-Z. Tibet.
C. goveniana GORDON. Kalifornien, Küste von Monterey.
C. guadalupensis S. WATS., Guadalupe-Z. Mexiko, Insel Guadalupe.
C. lusitanica MILL., Mexikanische Z. Mexiko bis Honduras; trotz der Bezeichnung lusitanica nicht in Portugal (= Lusitanien) heimisch, möglicherweise aber von dort zuerst in Europa verbreitet. 2 Varietäten:
var. lusitanica
var. benthamii (ENDL.) CARR. Mexiko, im Gebirge nw von Pachuca.
C. macnabiana MURR. Kalifornien.
C. macrocarpa HARTWEG, Monterey-Z. Kalifornien, Monterey-Bucht.
C. sempervirens L., Mittelmeer-Z. Formenreicher Baum, entweder mit zedernartig ausgebreiteten Zweigen (ursprüngliche Wildform des östlichen Mittelmeerraums, von Kreta bis Persien) oder straff aufrecht (hierher gehören alle Pflanzen mit der typischen Säulenform). Der Baum wurde schon im Altertum nach Italien eingeführt und ist heute im gesamten Mittelmeerraum eingebürgert. 2 Varietäten werden hier vorgestellt:
var. sempervirens
var. atlantica (GAUSSEN) SLIBA, Atlas-Z. Endemisch im Atlas-Gebirge.
C. torulosa D.DON, Himalaja-Zypresse. W-Himalaja, W-Setschuan.
C. macnabiana x sargentii. Kalifornien.
6.3.2. Scheinzypresse (Chamaecyparis), Kasten 23
Immergrüne, zum Teil hohe Bäume mit schuppenförmigen Blättern. Zapfen im ersten Jahr reifend. Samen breit geflügelt. 7 Arten in Nordamerika, Japan und Taiwan.
C. formosensis MATSUM., Formosa-Sch. Bis 65 m hoher Baum. Gebirge in Taiwan.
C. funebris (ENDL.) FRANCO, Tränenzypresse. Früher wurde diese Art zur Gattung Cupressus gestellt. Sie ist in China weit verbreitet und angepflanzt.
C. lawsoniana (MURR.) PARL., Lawsons Sch. Heimat dieser heute in unzähligen Gartenformen vorliegenden Art ist das nordwestliche Nordamerika.
C. nootkatensis (D.DON) SPACH, Nutka-Sch. Küstenbaum des nordwestlichen Nordamerika. Liebt hohe Luftfeuchtigkeit.
C. obtusa (SIEB. & ZUCC.) ENDL., Hinoki-Sch. Heimat: Japan, Taiwan. 2 Varietäten:
var. obtusa
var. formosana (HAYATA) REHDER. Taiwan, oft mit C. taiwanensis.
C. pisifera (SIEB. & ZUCC.) ENDL. Sawara-Sch. Japan. 1860 durch von SIEBOLD nach Europa gebracht. Wie alle Chamaecyparis-Arten existieren auch von der Sawara-Sch. unzählige Gartenvarietäten.
C. thyoides (L.) B.S.P.USA, von Maine bis Florida, vor allem in Sümpfen. 2 Unterarten:
ssp. thyoides
ssp. henryae (H.L.LI) E. MURRAY. NW-Florida bis S-Alabama.
6.3.3. X Cupressocyparis, Kasten 23
Hybriden zwischen Chamaecyparis und Cupressus. Alle sind in England zufällig in Gartenkultur entstanden und als Klone vermehrt worden.
X C. leylandii (DALL. & JACKS.) DALL. = Cupressus macrocarpa x Chamaecyparis nootkatensis. 1911 in Leighton Hall erzeugt.
X C. notabilis A. MITCHELL. = Cupressus glabra x Chamaecyparis nootkatensis.
6.3.5. Microbiota, Kasten 23
Immergrüner Zwergstrauch, zweihäusig. Blätter schuppenförmig. Kleine Zapfen, endständig, mit fast holzigen Schuppen. 1 Art bei Wladiwostok.
Microbiota decussata V.KOMAROV. Strauch, kaum über 60 cm hoch. In seiner Heimat in Ostsibirien häufig, bei uns winterhart.
6.3.5. Patagonische Zypresse (Fitzroya), Kasten 24
Immergrüner Baum mit rötlicher Borke. Blätter schuppenförmig, zu dreien quirlig. Zapfenschuppen dachig, zu 9 in 3 Quirlen. Zapfen holzig. 1 Art im südlichen Chile und in Nordpatagonien.
F. cupressoides (MOLINA) JOHNSTON, Patagonische Zypresse. Heimat Patagonien, dort über 2000 Jahre alte Bäume.
6.3.6. Lebensbaum (Thuja), Kasten 24
Immergrüne Bäume oder Sträucher mit gegenständigen, schuppenförmigen, dachziegelig angeordneten Blättern. Zapfen sehr klein, mit klaffenden, holzigen Schuppen. 6 Arten in China, Taiwan und Nordamerika.
T. koraiensis NAKAI, Koreanischer Lebensbaum. Strauch, höchstens 9 m hoher Baum aus Nord- und Zentral-Korea.
T. occidentalis L., Abendländischer Lebensbaum. Bis 20 m hoher Baum, der bereits um 1534 aus dem östlichen Nordamerika nach Europa eingeführt wurde und heute in einer großen Zahl von Gartenformen angeboten wird.
T. orientalis L., Morgenländischer Lebensbaum. Diese Art hat abweichende Zapfen, die Schuppen sind an der Spitze hornartig umgebogen. Herkunftsländer: China, Japan, Mandschurei, Korea.
T. plicata J.DONN. ex D.DON, Riesen-Lebensbaum. 30 bis 60 m hoher Baum von der Westküste Nordamerikas. Das sehr leichte, aber zähe und fäulnisbeständige Holz wird für Schindeln und Türen verwendet. Die Indianer der Nordwestküste schnitzten ihre Totempfähle aus der "Western Red Cedar" und höhlten die riesigen Stämme für ihre Kriegskanus aus (daher auch der Name "Canoe-cedar").
T. standishii (GORD.) CARR., Japanischer Lebensbaum. Zentral-Japan.
T. plicata x standishii. 1985 in Dänemark in Kultur erzeugt.
6.3.7. Hiba (Thujopsis), Kasten 24
Immergrüner Baum (in Kultur meist nur strauchig), mit schuppenförmigen, ledrigen, unterseits silbergrauen Blättern. Zapfen fast kugelig, aufrecht, mit weit klaffenden Schuppen. 1 Art in Japan.
T. dolabrata (L.f.) SIEB. & ZUCC., Hiba. In feuchten Wäldern Japans.
6.3.8. Wacholder (Juniperus), Kasten 25
Immergrüne, ein- oder zweihäusige Bäume oder Sträucher mit nadel- oder schuppenförmigen Blättern. Zapfen kugelig, aus 3-6 verwachsenen, fleischig gewordenen Schuppen gebildet, nicht aufspringend. Etwa 60 Arten auf der nördlichen Halbkugel, südlich bis Westindien und Ostafrika.
J. blancoi MARTINEZ. Mexiko.
J. californica CARR. Strauch in den Südwest-USA und Mexiko.
J. cedrus WEBB & BERTHELOT, Kanaren-W. Endemisch auf den Kanarischen Inseln, auf La Palma noch als Bäume an Kraterrändern.
J. chinensis L., China-W. Heimat diese bis 20 m hohen Baumes ist China und die Mongolei. Zahlreiche Gartenformen sind bekannt.
J. communis L., Gewöhnlicher W. Dies ist der charakteristische Strauch der Wacholderheiden, z.B. der Lüneburger Heide, hier dominiert die Säulenform. Zahlreiche Kultivare sind bekannt. 2 Unterarten sind vertreten:
ssp. communis. Die Nominalform der Ebene und der submontanen Bereiche.
ssp. nana Syme.Berg-W. Diese Form ist niederliegend und gehört den alpinen Regionen an.
J. conferta PARL. Japan und Sachalin, am Meeresstrand.
J. drupacea LABILL., Syrischer W. Herkunft: Kleinasien und Griechenland. Diese Art hat die größten Zapfen und sehr breite und lange Blätter.
J. erythrocarpa CORY. Mexiko.
J. excelsa BIEB., Griechischer W. Bis 20 m hoher Baum. Kleinasien bis Kaukasus, im Gebirge waldbildend.
J. flaccida SCHLECHTEND., Mexikanischer W. Gebirge Mexikos.
J. foetidissima WILLD.,Stink-W. Gebirge in SW-Europa und Kleinasien.
J. macrocarpa SIBTH.& SM., Großfrüchtiger W. Mittelmeerraum von Spanien bis Syrien.
J. osteosperma (TORR.) LITTLE. Wüstengebiete der USA. Früchte auffällig rotbraun.
J. oxycedrus L. Stech-W.Mittelmeerraum bis Persien.
J. phoenicia L. Mittelmeergebiet auf dürren und felsigen Hügeln nahe der Küste. LINNÉ hat dieser Art den Namen phoenicea gegeben, was scharlachrot bedeutet und sich dann auf die Früchte beziehen müßte. Er hat aber wohl ausdrücken wollen, daß diese Art im Mittelmeerraum beheimatet ist und wollte ihr den Artnamen phoenicia geben, was phoenizisch bedeutet.
J. procera HOCHST. ex ENDL., Afrikanischer W. Ostafrika: Kenia bis Äthiopien. Häufiger Waldbaum.
J. recurva D.DON var. coxii (JACKS.) MELV., Himalaja-W. Burma, Westchina.
J. rigida SIEB. & ZUCC., Nadel-W. Korea, Mandschurei. In Japan gerne in die Nähe der Tempel gepflanzt.
J. sabina L., Sadebaum. Gebirge von Mitteleuropa und Kleinasien. Seit dem Altertum in Kultur.
J. scopulorum SARG., Felsengebirgs-W. Westliches Nordamerika von Oregon bis Kalifornien.
J. seravshanica KOMAR. Zentralasien, Pakistan, auf dem Mt. Noshaq, zwischen 3800 - 4000 m.
J. squamata D.DON. Afghanistan bis Taiwan, im Gebirge.
J. thurifera L., Weihrauch-W. Südfrankreich, Spanien, NW-Afrika. Der Name rührt vom angenehm aromatischen Duft der zerriebenen Blätter her.
J. virginiana L., Rot-Zeder. Nordamerika: Kanada bis Florida, ostwärts der Rocky Mountains.
J. wallichiana HOOK. f., Schwarzer W. Himalaja.
6.3.9. Schmuckzypresse (Callitris), Kasten 26
Bäume oder Sträucher mit gabelteiligen Zweigen. Blätter quirlig herablaufend. Zapfen bei der Reife klappenartig geöffnet. 16 Arten in Australien und Tasmanien.
C. canescens S.T.BLAKE. W. Australien.
C. columellaris F.J.MUELL. Ostaustralien, weit verbreitet.
C. drummondii (PARL.) BENTH. & HOOK. West- Australien.
C. endlicheri (PARL.) F.M.BAILEY. Bis 25 m hoher Baum, östliche Staaten Australiens.
C. monticola GARDEN. Australien: Queensland und New South Wales.
C. muelleri (PARL.) F.J.MUELL. New South Wales.
C. oblonga RICH. Tasmanien.
C. preissii MIQUEL. Wichtiger Forstbaum in Australien. 2 Unterarten:
ssp. preissii
ssp. murrayensis GARDEN. Wichtiger Forstbaum in Südaustralien.
C. rhomboidea R.BR. ex L.C.RICH. Ostaustralien, eingebürgert in Neuseeland.
C. verrucosa (CUNN. ex ENDL.) F.J.MUELLER. S-Australien.
6.3.10. Weihrauchzeder (Calocedrus), Kasten 26
Immergrüne Bäume mit schuppenartigen ledrigen Blättern. Zapfen eiförmig mit 6 Schuppen. 3 Arten in Nordamerika und Südostasien.
C. decurrens (TORR.) FLORIN, Kalifornische W. Oregon bis Westkalifornien, in feuchten Tälern, aber nie an Flüssen, daher der andere deutsche Name "Flußzeder" irreführend.
C. macrolepis S. KURZ. China, Grenze von Burma.
6.3.11. Papuacedrus, Kasten 26
Immergrüne Bäume. Blätter kreuzweise gegenständig. Zapfen eiförmig, jede Schuppe mit einem dreikantigen Anhängsel. 3 Arten auf Neuguinea und den Molukken.
P. papuana (F. MUELL.) LI. Neuguinea, Papua-Territorium.
6.3.12. Gliederzypresse (Tetraclinis), Kasten 26
Kleiner Baum mit gegliederten Zweigen. Blätter lang herablaufend, der freie Teil schuppenförmig. Zapfenschuppen 4 (in 2 Paaren), Zapfen fast würfelförmig. 1 Art in Südspanien und Marokko.
T. articulata (M. VAHL) MASTERS. Wertvoller Baum für heißes, trockenes Klima. Nordafrika, Malta, Cartagena in SO-Spanien.
6.3.13. Widdringtonie (Widdringtonia), Kasten 26
Immergrüne sehr hohe Bäume von zypressenartigem Aussehen. Blätter schuppenförmig,, an jungen Pflanzen oft nadelförmig. Zapfenschuppen 4, holzig, unterhalb der Spitze stachelspitzig, bei der Reife weitklappig aufspringend. 3 Arten in Südafrika.
W. cupressoides (L.) ENDL. Bis 50 m hoher Baum. Transvaal, Natal, Kapprovinz. Die vorliegenden Zapfen stammen ebenso wie die der folgenden Arten vom National Botanic Garden Kirstenbosch in Südafrika.
W. nodiflora POWRIE. Südafrika.
W. schwarzii (MARLOTH) MASTERS. Südafrika, Kapprovinz.
6.3.14 Schuppenzypresse (Actinostrobus), Kasten 26
Stark verzweigte pyramidale Sträucher. Zweiglein dreikanitg oder rundlich. gegliedert. Blätter schuppenförmig, steif, scharf zugespitzt. Zapfenschuppen 6. 3 Arten in Südwestaustralien
A. pyramidalis MIQUEL. W-Australien, in salzigen Sandebenen.
6.3.15 Chilezeder (Austrocedrus), Kasten 26
Immergrüner Baum, Blätter kreuzständig, Zapfen mit 4 Schuppen. 1 Art in Südamerika.
Austrocedrus chilensis (D.DON) FLORIN & BOUTELJE, Chilezeder. Bergabhänge der Anden in Chile.
6.3.16 Schuppenzeder (Libocedrus), Kasten 26
Immergrüne Bäume mit flachen Zweigen und schuppenförmigen Blättern. Samen geflügelt. 5 Arten in Neuseeland und Neukaledonien.
Libocedrus bidwillii HOOK.f. In Neuseeland "Pahautea" genannt. Neuseeland, im Gebirge.
Libocedrus plumosa (D.DON) SARG. In Neuseeland "Kawaka" genannt. Neuseeland.
6.4. Steineibengewächse (Podocarpaceae), Kasten 27
6.4.1 Kleinfrüchtige Eibe (Microcachrys), Kasten 27
Immergrüner Strauch mit kleinen dachziegeligen Blättern. Zapfen klein, fast kugelig, reif scharlachrot, fleischig-saftig, maulbeerförmig. 1 Art aus den Gebirgen Tasmaniens.
M. tetragona HOOK. Tasmanien, im Gebirge auf nassen, moorigen Böden.
6.4.2. Microstrobos, Kasten 27
Niederliegende Sträucher mit schuppenförmigen Blättern. Samenschuppen nicht fleischig. 2 Arten in Tasmanien und Australien.
M. fitzgeraldii (F .MUELL.) GARDEN & JOHNS. New South Wales (Australien), in einem begrenzten Gebiet der Blue Mountains, meist an der Basis der großen Wasserfälle.
6.4.3. Blatteibe (Phyllocladus), Kasten 27
Immergrüne Bäume und Sträucher mit Langtrieben und blattähnlichen lederartigen Kurztrieben. Eigentliche Blätter an den Langtrieben schuppenförmig, zuweilen fehlend. Weibliche Blüten an blattartigen Kurztrieben oder deren Stelle einnehmend. Samenanlagen aufrecht. Samen von einem gelappten Arillus umgeben. 7 Arten in Neuseeland, Tasmanien, Neuguinea, Philippinen.
P. asplenifolius (LABILL.) HOOK. 1 Standort in Tasmanien, in der Umgebung von Williamsford.
6.4.4. Steineibe (Podocarpus), Kasten 27
Immergrüne Bäume unterschiedlicher Höhe mit großen lanzettlichen Blättern. Samen von einer äußeren fleischigen Schicht und einer mehr oder weniger harten Samenschale umgeben. Etwa 100 Arten in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und im bergigen Gebiet Südamerikas.
P. alpinus R.BR. Strauch in SW-Australien und Tasmanien, im Gebirge.
P. elatus R.BR. ex MIRB. Bis 30 m hoher Baum. Same auf fleischigem Fuß sitzend. Südostaustralien.
P. macrophyllus (THUNB.) D.DON. Gebirge in Yunnan (China) von 2400 bis 3000 m.
P. salignus D.DON. Chile, in England winterhart.
6.4.5. Prumnopitys (früher zu Podocarpus gestellt) Kasten 27
P. andina (POEPP. ex ENDL.) DE LAUBENFELS. Aussehen taxusähnlich. Chile, südliche Anden.
6.4.6. Patagonische Eibe (Saxegothaea) Kasten 28
Immergrüne Bäume, Blätter spiralig, Zapfen fast kugelig, zusammengesetzt aus den weichstacheligen fleischigen verdickten Samenschuppen. 1 Art in Chile.
Saxegothaea conspicua LINDL. Südchile und Patagonien. Benannt zu Ehren von Prinz Albrecht von Sachsen-Coburg-Gotha.
6.5. Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae), Kasten 28
6.5.1 Kopfeibe (Cephalotaxus), Kasten 28
Kleine Bäume mit abstehenden Blättern. Fruchtblätter kreuzweise gegenständig. Samen groß, steinfruchtartig, aus den Schuppen herausragend. 8 Arten vom Himalaja bis Japan.
C. harringtonia (FORBES) K.KOCH var. drupacea (SIEB.& ZUCC.) KOIDZ. Japan, Bergwälder; Zentral- und Westchina.
C. sinensis (REHD.& WILS.) LI. Zentral- und Westchina.
6.6. Eibengewächse (Taxaceae), Kasten 28
6.6.1 Stinkeibe (Torreya), Kasten 28
Immergrüne zweihäusige Bäume mit stechenden nadelartigen Blättern. Samenmantel den Samen zur Fruchtzeit ganz einhüllend. 6 Arten in Ostasien und im südlichen Nordamerika.
T. californica TORREY. Bis 30 m hoher Baum, dessen Nadeln gerieben scharf aromatisch riechen. Kalifornien.
T. nucifera (L.) SIEB & ZUCC., Stinkeibe. Aus Japan 1764 und 1840 nach Europa eingeführt.
T. californica x nucifera. Dieser Bastard ist noch nicht gültig beschrieben. Zuerst wurde er im Arboretum ALLARD in Angers beobachtet, der Beleg der Sammlung stammt vom Nationale Plantentuin van België in Meise.
6.6.2 Eibe (Taxus), Kasten 28
Immergrüne zweihäusige Bäume und Sträucher mit nadelförmigen Blättern. Arillus fleischig, den Samen einhüllend, nur am Grund mit ihm verwachsen. 10 Arten auf der nördlichen Halbkugel.
T. baccata L., Gewöhnliche Eibe. Alter Zier- und Kultbaum, einheimisch in Europa, Nordafrika, Kleinasien bis zum Kaukasus. in vielen Gartenformen bekannt. Alle Pflanzenteile außer dem roten Arillus sind sehr giftig! Die Präparation des Arillus gestaltet sich sehr schwierig, sofern man nicht auf das aufwendige Medium der Gefriertrocknung zurückgreifen kann. Daher ist es nicht möglich, alle vorhandenen Taxusfrüchte zu demonstrieren, stellvertretend ist hier Taxus baccata in einer Kunstharzeinbettung zu sehen.
T. brevifolia NUTT., Pazifische Eibe. Britisch-Kolumbien bis Montana.
T. canadensis MARSH., Kanadische Eibe. Atlantisches Nordamerika.
6.7. Araukariengewächse (Araucariaceae), Tafel 30
6.7.1. Dammaratanne (Agathis), Tafel 30
Hohe harzreiche Bäume mit elliptischen, dick lederartigen Blättern. Männliche Blüten bis 6 cm lag. Weibliche Blütenzapfen an kurzen Zweigen endständig. Samenblätter ledrig-holzig, breit dreieckig. Deckschuppe fehlend. Samen einseitig geflügelt, im 2. Jahr reifend. Etwa 20 Arten, von Indonesien bis Ostaustralien und Neuseeland.
A. australis (D.DON) SALISB., Kaurifichte. Neuseeland. Seit 1823 in Europa in Kultur.
A. dammara (LAMB.) L.C.RICH. Bis 50 m hoher Baum, der in Malaysia und Polynesien heimisch ist. Aus dieser Pflanze stammt der Manila-Kopal, eine Harzart, die zur Herstellung von Lacken und Firnissen dient.
6.7.2. Araukarie (Araucaria), Tafel 30
Hohe Bäume. Blätter spiralig angeordnet, lederartig, schuppenförmig oder spitz abstehend. Männliche Blüten endständig, groß, mit zahlreichen Staubblättern. Weibliche Blüten zapfenförmig. Samenblätter zahlreich, dick, mit einem scharfen blattartigen Ende. Deckschuppe entwickelt, bis auf die Spitze mit der Samenschuppe verwachsen. Samen stark verdickt. Etwa 18 Arten nur auf der südlichen Halbkugel.
A. angustifolia (BERTOL.) KUNTZE, Brasilianische A. Bis 35 m hoher Baum aus Südbrasilien und Argentinien.
A. araucana (MOLINA) K. KOCH, Chilenische A. Weibliche Bäume können in ihrer Heimat (Chile, SW-Argentinien, Westabhänge der Anden) bis 50 m hoch werden. Bei uns ist es die einzige winterharte Art. Die Samen sind bis 4,5 cm lang und eßbar.
A. bidwillii HOOK., "Bunya-bunya". Bis 50 m hohe Bäume mit vergleichsweise riesigen Zapfen, die bis 30 cm lang und 23 cm dick sowie bis 5 kg schwer sein können. Ein Same wird bis 6 cm lang, in einem Zapfen können bis 150 Samen enthalten sein. Heimat dieser Art ist die Küste von Queensland (Australien).
A. cunninghamii D.DON. Bis 60 m hoher Baum mit relativ kleinen Zapfen. Australien: New South Wales ist die Heimat.
6.8. Ginkgogewächse (Ginkgoaceae), Kasten 29
6.8.1 Ginkgobaum (Ginkgo biloba L.), Kasten 29
Einziges Relikt einer in der Vorzeit , vor etwa 180 Millionen Jahren weit verbreiteten und artenreichen, doch bis auf diese eine Art ausgestorbenen Pflanzengruppe. Bis 40 m hoher, zweihäusiger Baum mit fächerförmigen, vielgestaltigen Blättern, im Herbst goldgelb, abfallend. Früchte ähnlich kleinen Pflaumen, außen fleischig, innen mit einem Steinkern, unange-nehm riechend. Spontan nur aus der Provinz Chekiang in China bekannt. In Japan und Korea nur kultiviert bekannt und dort als Tempelbaum gepflanzt. In Mitteleuropa gute Versuche als Straßenbaum, sehr wider-standsfähig gegen Umwelteinflüsse wie Autoabgase. 1727 von Japan nach Utrecht gebracht., wo heute noch ein Baum aus dieser Zeit zu sehen ist. Im Oberrheingebiet große Plantagen des Ginkgobaumes von einem Arzneimittelhersteller.
6.9. Meerträubelgewächse (Ephedraceae), Kasten 29
6.9.1 Meerträubel (Ephedra),Kasten 29
Die Meerträubelgewächse gehören mit den Gnetaceae und den Welwitschiaceae zu einer eigenen Klasse, den Gnetopsida. Es handelt sich bei diesen drei Familien um Pflanzen mit sehr unterschiedlichem Habitus. Gemeinsam ist ihnen, daß sie echte Gefäße im sekundären Holz haben, daß die Staubbeutel ohne Staubfäden sind, aber auf einer stielförmigen Blütenachse über die Blütenhülle erhoben sind, und daß die weiblichen Blüten eine aufrechte Samenanlage haben, deren röhrenförmiger Hals, die Mikropyle, aus der Blütenhülle hervorragt.
Die Meerträubelgewächse sind ginsterähnliche Rutensträucher mit schuppenförmigen Blättern. Die Pflanzen sind zweihäusig, die Früchte sind beerenartig. Die Pflanzen sind in einer Gattung Ephedra zusammengefaßt, die etwa 40 Arten einschließt.
E. distachya L. Bis 0,5 m hoher Strauch mit sparrigen Blättern, Früchte rot. Südeuropa, bis Nordwestfrankreich, Ukraine, Sibirien. Eine Unterart ssp. helvetica stellt ein isoliertes Vorkommen im Wallis und im Vintschgau dar.
E. fragilis DESF. Zweige leicht brechend, reife Frucht rot. Westliches Mittelmeergebiet, bis Mittelitalien.
E. major HOST. Westliches und mittleres Mittelmeergebiet.
6.10. Gnetaceae, Kasten 29
Die Gnetaceae sind kletternde oder aufrechte Holzgewächse mit gegenständigen, netzartigen Blättern. Die Familie wird nur durch eine Gattung Gnetum repräsentiert, die etwa 30 Arten in den Tropen umfaßt.
G. gnemon L. Bis 30 m hohe Liane. Afrika. Wegen der eßbaren Früchte angebaut.
6.11. Welwitschiaceae, Kasten 29
6.11.1 Welwitschia mirabilis L.
Die Gattung Welwitschia kennen wir nur in der einen berühmten Art Welwitschia mirabilis aus der küstennahen Nebelwüste Südwestafrikas und Angolas. Die mächtige Pflanze hat einen kurzen, knolligen Stamm, der eine Pfahlwurzel in die tieferen, feuchteren Bodenschichten sendet. Dieser Stamm bildet außer zwei hinfälligen Keimblättern nur noch zwei meterlange, breit bandförmige, zeitlebens am Grund nachwachsende und vorn absterbende Laubblätter aus. Die Blüten sitzen in zapfenartigen Blütenständen in der Achsel von Deckschuppen. Die Bestäubung wird höchstwahrscheinlich durch eine Insektenart aus der Familie der Schnabelkerfe vermittelt
6.12. "Palmfarne" (Cycadales), Tafel 31 u. 32
Die Cycadales reichen als lebende Fossilien von der Trias bis in die Gegenwart. Sie erinnern im Habitus an Baumfarne sowie an echte Palmen und werden deshalb als "Palmfarne" bezeichnet. Der Stamm ist knollenförmig und meist von den Resten der Blattstiele besetzt. Die Laubblätter sind am Stammende gehäuft, groß und derb gefiedert. Die männlichen Blütenstände der zweihäusigen Pflanzen erinnern an Zapfen der Nadelbäume. Die Staubblätter sind schuppen- oder schildförmig mit zahlreichen Staubbeuteln an der Unterseite. Die weiblichen Blüten sind gleichfalls zapfenförmig oder aber aus büschelig gehäuften Fruchtblättern gebildet, an deren Rändern die Samenanlagen stehen.
Die Ordnung der Cycadales umfaßt eine Reihe von ausgestorbenen Familien, die Familie der Cycadaceae schließt rezent 11 Gattungen mit etwa 185 Arten in den Tropen und Subtropen beider Hemisphären ein.
Da die Cycadales in unseren Vorstellungen über Gymnospermen-Früchte nur eine Randstellung einnehmen (was wir als so eindrucksvoll bewundern, sind ja keine Zapfen im morphologischen Sinne, sondern männliche oder weibliche Blütenstände!), soll hier abschließend nur eine Gliederung der Familien, Gattungen und Arten mit ihrem Hauptverbreitungsgebiet gegeben werden. Darüber hinaus gibt es keine deutschen Namen für die Vertreter dieser Ordnung.
6.12.1. Cycadaceae, Tafel 31
Cycas circinalis L. Vorkommen in Indien, Burma, Sri Lanka, Malaysia.
Cycas revoluta THUNB. Endemisch auf den Ryukyu - Inseln und anderen Inseln Japans.
Cycas taiwaniana CARRUTHERS. Taiwan.
Dioon edule LINDL. Malaysia.
6.12.2. Stangeriaceae, Tafel 31
Stangeria eriopus (KUNZE) BAILL. Ostküste Südafrikas
6.12.3. Zamiaceae, Tafel 31/32
Ceratozamia mexicana BRONGN. Endemisch in Nord-Vera Cruz, Mexiko
Encephalartos altensteinii LEHM. Südafrika
Encephalartos laurentianus DE WILLD. (Separatum) Nord-Angola und SW-Zaïre
Encephalartos hildebrandtii A. BEAUN & BOUCHÈ. Südafrika
Encephalartos horridus JACQ. Zaire
Encephalartos lehmannii LEHM. (Tafel 32) Südostafrika
Encephalartos manikensis (GILLILAND) GILLILAND. Kenia
Encephalartos natalensis R.A.DYER & I. VERD. (Tafel 32) Südostafrika
Encephalartos villosus LEM. Südafrika
Macrozamia communis L. JOHNS. Australien: New South Wales
Zamia debilis AIT. Kuba, Puerto Rico
Zamia floridana A. DC. Südstaaten der USA, Kayman Islands, Bahamas
Zamia furfuracea L. Endemisch in Ost-Mexiko, Vera Cruz
Zamia pumila L. Dominikanische Republik
Zamia pygmaea SIMS. Costa Rica
Zamia skinneri WARSZ. Mittelamerika
7. Verwendete und weiterführende Literatur (Auswahl)
FARJON, A. (1984): Pines. Drawings and descriptions of the Genus Pinus.
Leiden.
FARJON, A. (1990 a): Pinaceae. Königstein.
FARJON, A. (1990 b): A Bibliography of Conifers ( hier 2130 Literaturzitate , Referate und Veröffentlichungen über Koniferen!). Königstein.
FARJON, A. (1992): Names in Current Use in the Pinaceae (Gymnospermae) in the Ranks of Genus to Variety. Königstein.
v. GELDEREN, D.M. & J.R.P. v. HOEY SMITH (1986): Das große Buch der Koniferen. Hamburg.
JONES, D.L. (1993): Cycads of the World. New York.
KINDEL, K.H. (1995): Kiefern in Europa. Stuttgart.
KRÜSSMANN, G. (1983) Handbuch der Nadelgehölze, 2. Aufl. Hamburg.
PERRY, J.P.jr. (1991): The Pines of Mexico and Central America. Portland.
RUSHFORTH, K. (1987): Conifers. London.
SHAW, G.R. (1909): The Pines of Mexico. Boston.
SHAW, G.R. (1914): The Genus Pinus. Boston.
SILVA TAROUCA, E. & C. SCHNEIDER (1923): Unsere Freiland-Nadelhölzer. Leipzig.
STRASBURGER, E. (1978): Lehrbuch der Botanik, 31. Aufl. Stuttgart.
VIDAKOVIC, M. (1991): Conifers. Morphology and variation. Wallingford.
WELCH, H. & G. HADDOW (1993): The World Checklist of Conifers. Buchenhill.
Zur Konservierung von Gymnospermenfrüchten
Im Kapitel über die Morphologie der Nacktsamer (S. 4 ff.) wurden die unterschiedlichen Zapfenformen bzw. Früchte der Nacktsamer vorgestellt. Daraus ergibt sich die Fragestellung, wie man Zapfen, die nicht als Ganzes abfallen (Abies, Cedrus, Pseudolarix), Früchte, die aus einem fleischigen Arillus bestehen (Taxus, Torreya), oder Blütenstände von Cycadaceen konserviert.
An dieser Stelle möchten wir über die Beobachtungen beim Konservieren speziell von Tannenzapfen berichten, da selbst von großen Herbarien erstaunlich wenig über diese Konservierungstechnik zu erfahren ist. Herr RATH (Naturwissenschaftlicher Verein Wuppertal) hat in umfangreichen Versuchen die Zapfen der Ausstellung präpariert und ist zu folgenden Erkenntnissen gekommen:
Die Präparation der Tannenzapfen gestaltet sich am schwierigsten und uneinheitlichsten. Man sollte nach Möglichkeit mit mehreren Zapfen verschiedene Methoden ausprobieren.
1. Einlegen in Blaugel (Silikagel mit Indikatorfarbe). Die Zapfen trocknen schnell, oft zu schnell, und blättern dann auch auseinander. Sie zerfallen oft schon nach einem Jahr, dazu kommt bei stark harzenden Arten ein Verkleben der Zapfen mit Blaugel.
2. Backofen-Methode. Schnelles Trocknen, aber Braunwerden der Zapfen, dadurch unansehnlich und unnatürlich.
3. Glycerin-Methode. Auch hier Braunwerden der Zapfen.
4. Verleimen der Zapfen. Zunächst müssen frische, grüne Zapfen so weit trocken sein, daß sie die Samenschuppen ganz leicht spreizen. Das geschieht durch Trocknen an der Luft, wobei die Zapfen wie bei einer Champagnerflasche regelmäßig gedreht werden müssen. Das Verleimen selbst ist auf zwei Wegen möglich:
a) man legt den Zapfen in eine Leimlösung (etwa UHU hart), damit sich das Objekt vollsaugen kann und innerlich verklebt. Überschüssiger Leim wird - noch frisch! - mit Essigsäureäthyläther abgepinselt. Dadurch wird ein unnatürliches Glänzen des Zapfens verhindert.
b) das ist die eleganteste, aber auch aufwendigste Methode. Das Verleimen geschieht hierbei durch Einbringen in ein Vakuum. Man legt den Zapfen in eine Leimlösung (inzwischen hat sich eine verdünnte PONAL - Lösung besser bewährt). Diese Leimlösung bringt man in einen Exsikkator und legt ein Vakuum an. Die Luft wird aus dem Zapfen herausgesogen, ihre Stelle im Zapfen nimmt die Leimlösung ein. Nach dem Antrocknen werden Leimreste mit der oben beschriebenen Methode entfernt. Die auf diese Weise präparierten Zapfen halten einige Belastungen aus.