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160 Jahre Schmetterlingsbeobachtungen in Wuppertal - Lost and found: 160 years of Lepidoptera observations in Wuppertal (Germany)

Link zu unserem Artikel: https://rdcu.be/cfBG7

Zusammenfassung:

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um verlorene Insektenbiomasse und Artenrückgang möchten wir auf die Arbeit von Hobby-Entomologen aufmerksam machen, die seit Jahrzehnten die Nachtfalter- und Schmetterlingsfauna beobachten. Die Erfassung von Schmetterlingen und Nachtfaltern in Wuppertal und Umgebung (Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Bergisches Land) hat eine lange Tradition. Daher haben wir Zugang zu recht detaillierten Daten der lokalen Makrolepidopteren-Fauna, die in den letzten 160 Jahren gesammelt wurden, und sind in der Lage, die Entwicklung der Tag- und Nachtfalterpopulationen während dieses recht langen Zeitraums zu kommentieren. Wir haben historische und aktuelle Daten zusammengefasst und liefern eine umfassende Abundanzliste aller Makrolepidopteren-Arten, die in der Untersuchungsregion beobachtet wurden. Die Anzahl der Schmetterlings- und Nachtfalterarten hat ab Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen. Bezogen auf die Anzahl der ausgewerteten Arten (537) sehen wir, dass 27 % innerhalb der letzten 160 Jahre zurückgegangen sind, während 15 % bereits verloren sind. Zusätzlich sind 24 % offenbar auf niedrigem Niveau stabil. Besonders betroffen sind hochspezialisierte Arten der Heide-, Moor-, Grünland-, Gebüsch-, Niederwald- und Streuobstlebensräume. Allerdings werden auch 15 % der bewerteten Arten häufiger beobachtet. Einige von ihnen haben sich im Untersuchungsgebiet neu angesiedelt (2,4 %). Da Wuppertal eine Stadt ist, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts von der industriellen Revolution profitierte, könnten unsere Ergebnisse als repräsentatives Beispiel für den Verlust des Artenreichtums durch Industrialisierung, Urbanisierung sowie intensive Land- und Forstwirtschaft dienen. Wenn wir den Artenreichtum wieder erhöhen wollen, sollte der Fokus auf dem Schutz, dem Erhalt und der Förderung von offenen, mageren Habitaten in offener Landschaft liegen. Dies wäre aus Sicht der Lepidopterologen wichtiger als die Föderung von Wäldern.

Abstract:

In the light of the current discussion on reduced insect biomass and species decline, we would like to draw attention to the work of amateur entomologists who have been observing the moth and butterfly fauna for decades. Actually, the recording of butterflies and moths has a long tradition in Wuppertal and its surroundings (Germany, North Rhine-Westfalia, Bergisches Land). Therefore, we have access to rather detailed data of the local macrolepidoptera fauna collected over the last 160 years and are able to comment on the trends of moth and butterfly populations during this rather long period. We review historical and current data and provide a comprehensive abundance list of all macrolepidoptera species observed in the study region. We found that, from the mid-20th century onwards, the species richness of butterfly and moths species decreased considerably. In terms of the number of species evaluated (537), we see that 27 % decreased within the last 160 years while 15 % have already been lost. Additionally, 24 % are apparently stable at a low level. Particularly affected are highly specialised species of heath, moor, grassland, scrub, coppice and orchard habitats. However, 15 % of the evaluated species are observed more frequently. Some of these newly colonised the study region (2.4 %). Since Wuppertal is a city that profited from the industrial revolution from the middle of the 19th century onwards, we think that our results could serve as a representative example of the loss of species richness due to industrialisation, urbanisation, intensive agriculture and forestry.

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